Herne. . Der sechsstreifige Ausbau der A 43 erreicht Herne. Bei einer Bürgerversammlung wurde klar: Die Belastungen für Anwohner werden groß sein.
„Wenn Straßen NRW kommt, ist es nicht schön. Wenn wir fertig sind, ist es schön.“ Mit teilweise hohem Unterhaltungswert hat Carola Ziebs, Projektgruppenleiterin für den Ausbau der A 43, viele Bürger bei einer Veranstaltung am Donnerstag in der Sonnenschule informiert. Neben Ziebs, die für „Straßen NRW“ referierte, standen auch Bezirksbürgermeister Ulrich Koch und Josef Becker vom Fachbereich Tiefbau und Verkehr der Stadt Herne Rede und Antwort.
Im Fokus ihres knapp einstündigen Vortrags stand der Bauabschnitt 2, der über eine Länge von 4,2 Kilometern vom Rhein-Herne-Kanal bis kurz vor die Anschlussstelle Bochum-Riemke verläuft. Auf Recklinghäuser Gebiet wird bereits gebaut. Über eine Länge von insgesamt 28 Kilometern soll die A 43 auf sechs Spuren ausgebaut werden.
Die Arbeiten hätten bereits im März 2017 begonnen mit der Suche nach Bomben und Bodenerkundungen, seien aber bei vielen unbemerkt geblieben. Das wird sich für einen Teil der Herner Bürger nun ändern: Die Forellstraße wird ab Mitte Oktober voll gesperrt. Weitere Vollsperrungen im Bereich der Forellstraße bis Januar 2020 stellt Ziebs in Aussicht. Im Bereich Vockenhof soll ein „Kleintierdurchlass“ entstehen – für Krötenwanderungen.
Neben der Autobahnverbindung Recklinghausen – Dortmund soll Mitte 2021 auch die Cranger Straße gesperrt werden. Ganz bürgernah besänftigte Ziebs: „Die Cranger Kirmes ist davon nicht betroffen.“ Und fügte an: „Die Straße, die zum Aldi führt, bleibt auch offen.“
Autobahn-Vollsperrung in 2024
Ebenfalls von Vollsperrungen betroffen seien Straßen im Bereich Rottbruchstraße. Hier werde in 2021 mit den Arbeiten begonnen. Im Sommer 2024 dann soll die A42 für zwei Wochen voll für den Verkehr gesperrt werden. Carola Ziebs stellte den Bürgern Unannehmlichkeiten in Aussicht: „Es wird nicht leise werden.“ Und für die Straßen, die von Vollsperrungen betroffen sein würden, prognostizierte sie: „Es wird Katastrophen geben.“
Auf genaue Fristen wollte sich Ziebs nicht einlassen: „Das kann alles länger dauern als geplant.“ Auch bei den geplanten Kosten von insgesamt 800 Millionen Euro werde es wohl nicht bleiben; Ziebs stellte eine Summe von rund eine Milliarde Euro für die 28 Kilometer in Aussicht.
E-Mails an Stadt schicken
Im Anschluss an ihren Vortrag waren die Bürger geladen, Fragen zu stellen. Bereits im Vorfeld hatte Bezirksbürgermeister Ulrich Koch darauf hingewiesen, dass nicht alle Fragen beantwortet werden könnten. Er verwies nachdrücklich auf die Möglichkeit, sich – auch per E-Mail – an das Bürgerbüro der Stadt Herne zu wenden.