Herne. . Externe Fachkräfte sollen dazu beitragen, dass mehr Kinder an Herner Grundschulen Schwimmern lernen. Das regt die SPD-Ratsfraktion an.

Mehr als die Hälfte aller Grundschüler sind Nichtschwimmer oder schlechte Schwimmer, gleichzeitig ertrinken immer mehr Menschen. Diese bundesweiten Zahlen alarmieren auch die Herner SPD. Die Ratsfraktion schlägt ein Pilotprojekt an Grundschulen vor – mit dem Ziel, dass deutlich mehr Kinder als bisher im Unterricht schwimmen lernen.

„Das Schwimmen steht in Grundschulen nur noch selten auf dem Stundenplan“, erklärten die Sozialdemokraten Birgit Klemczak, Vorsitzende des Schulausschusses, und Thomas Spengler, schulpolitischer Sprecher der Fraktion. Dabei seien vor allem die Grundschulen für die Schwimmausbildung zuständig.

Unter dem Motto „Jedem Kind sein Seepferdchen - Schwimmen ist lebenswichtig“ hat die SPD eine Anfrage für den Schulausschuss gestellt, um dies zu ändern.

Vorbild soll ein Landesprogramm sein

Sie fordern mehr Schwimmunterricht: Birgit Klemczak (SPD), Vorsitzende des Schulausschusses,  und Thomas Spengler, schulpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion.
Sie fordern mehr Schwimmunterricht: Birgit Klemczak (SPD), Vorsitzende des Schulausschusses, und Thomas Spengler, schulpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion. © Rainer Raffalski

Vorbild soll das Landesprogramm „JeKits“ sein, in dem Bildungspartner wie zum Beispiel Musikschulen oder Tanzinstitutionen mit Schulen kooperieren. Ein solches Modell schwebt Klemczak und Spengler auch fürs Schwimmen vor: Fachangestellte der Herner Bäderbetriebe sollen die Schulen unterstützen und damit gleichzeitig auch Lehrer entlassen, so die Idee. Bei der Finanzierung solle - wie bei JeKits – das Land die Kommune unterstützen. „In Herne könnte ein Pilotprojekt für ganz NRW durchgeführt werden“, so die SPD-Ratsfraktion.

Mondritter fordern Hallenbad-Erhalt in Eickel

In Herne gibt es bereits eine Initiative in Sachen „Schwimmen lernen“, die von der SPD auch ausdrücklich gelobt wird: Die Wanner Mondritter boten und bieten allen Schulen in Wanne-Eickel und Alt-Herne an, Kosten für die Schwimmausbildung durch den DLRG zu übernehmen. Mehr als 1000 Kinder hätten darüber bereits die Seepferdchen-Prüfung abgelegt, so Mondritter Horst Schröder.

Alle Wanne-Eickeler Grundschulen, das Gymnasium Eickel, die Kita in Unser Fritz sowie aus Alt-Herne die Mont-Cenis-Gesamtschule hätten von dem Angebot Gebrauch gemacht. In Richtung SPD sagt Schröder: „Wenn die SPD wirklich helfen will, soll sie zunächst mal das Hallenbad Eickel für die Schwimmausbildung erhalten.“ Wie schon die DLRG in der Vergangenheit beklagt auch der Mondritter, dass es in Herne an Schwimmhallen fehle. Und: Bei der Nutzung des Wananas für die Schwimmausbildung gebe es große Probleme.

Immerhin: Die SPD erklärt, dass die an Herner Schulen bestehenden fünf Lehrschwimmbecken trotz zwischenzeitlicher anderer Pläne auf jeden Fall erhalten bleiben sollen.

Eine Einschätzung des SPD-Vorstoßes und konkrete Zahlen unter anderem über den Nichtschwimmeranteil in Grundschulen will die Stadt am 13. September im Schulausschuss liefern. Auf Anfrage der WAZ erklärt Schulamtsdirektorin Andrea Christoph-Martini, dass an allen Herner Schulen grundsätzlich Schwimmunterricht stattfinde. Sie wisse, dass gelegentlich Unterricht ausfalle, wenn zum Beispiel Lehrer erkrankt seien oder Schwimmhallen nicht zur Verfügung stünden.