Herne. . Drei Männer sollen einen 21-Jährigen in seiner Wohnung aus dem Schlag gerissen, überfallen und misshandelt haben. Nun stehen sie vor Gericht.

Im Prozess um einen „Alptraum-Überfall“ auf einen Wohnungsmieter an der Hiberniastraße haben die drei Angeklagten am Dienstag vor dem Bochumer Landgericht Teilgeständnisse abgelegt.

Das Trio (18, 19 und 20 Jahre alt) gab zu, am 25. August 2017 gegen 5 Uhr früh in der Wohnung des mutmaßlichen Opfers (21) aufgetaucht zu sein. Gegenstände hätten sie mitgenommen. Und: „Wir haben ihn alle drei geschlagen. Überall hin. Auch ins Gesicht“, sagte der 20-Jährige. Zum Motiv hieß es, man habe den Bekannten nur zur Rede stellen wollen, weil er dem 19-jährigen Angeklagten 300 Euro schuldete.

Wer von dem Trio das Opfer dann mit einem Staubsaugerkabel an den Beinen gefesselt hat, blieb schleierhaft, ebenso die mutmaßliche Bedrohung mit einem Küchenmesser und das Knebeln.

Beschuldigter vor Gericht ahnungslos

Während der jüngste Angeklagte einen der zwei Mitangeklagten beschuldigte, bei der Tat ein Messer aus der Küche geholt und es dem Opfer an den Hals gehalten zu haben, tat der Beschuldigte ahnungslos. Auch eine vom Opfer geschilderte Erniedrigung veranlasste die Angeklagten nur zum Schulterzucken.

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„Nachdem sie aufgehört hatten, mich zu schlagen und zu treten, hat mir einer der Angeklagten meine Hose und meine Unterhose bis zu den Knien runterzogen“, hatte das mutmaßliche Opfer ausgesagt. Während er halb nackt und blutüberströmt am Boden gelegen sowie sich vor Schmerzen gekrümmt habe, soll ein andere Angeklagter lachend ein Handyvideo angefertigt haben.

Das Opfer wurde bei dem Überfall im Schlaf überrascht, brutal zugerichtet und musste sofort notoperiert werden. Die Beute belief sich laut Anklage auf 1400 Euro Bargeld, zwei Handys und Papiere. Der Prozess wird fortgesetzt.