Herne. . Gisela Memmert musste wegen eines Defektes an der Heizung 50 Grad aushalten. Die Wohnungsgesellschaft hat sich inzwischen bei ihr entschuldigt.

Dieser Sommer ist ja schon rekordverdächtig, doch was Gisela Memmert passierte, reicht fürs Guinness-Buch. Sie ertrug Temperaturen von um die 50 Grad in ihrer Wohnung und ist mega-sauer auf ihre Vermieterin, die Wohnungsgesellschaft LEG. Jetzt ist zum Glück wieder alles in Ordnung an der Königsberger Straße in Wanne.

Doch die 81-Jährige findet es wichtig, dass die Geschichte an die Öffentlichkeit gelangt und dass sich Mieter in ähnlichen Fällen zur Wehr setzen.

Brütende Hitze in der Wohnung

„Es war unglaublich, vergangene Woche Freitag wurde es auf einmal brütend heiß in meiner Wohnung“, berichtet die 81-jährige, und ihre Tochter Manuela Podola (54) ergänzt: „Wir haben auf dem Thermometer 50 Grad abgelesen.“

Zu allem Guten legten sie dann noch nasse Handtücher zur Abkühlung auf die Heizkörper, was aber eher einen Sauna-Effekt hervorrief und die Hitze noch unerträglicher machte. „Ich stand kurz vor einem Kreislaufkollaps“, blickt die Seniorin zurück.

Technischer Defekt an der Heizungsanlage

Am meisten ärgert sich Gisela Memmert aber nicht über den technischen Defekt an der Heizungsanlage, sondern darüber, wie die LEG auf ihren Anruf, der ja ein Notruf war, reagierte: „Die haben gesagt, es kommt jemand am Samstag zu mir, tatsächlich erschien er aber erst am Montag, um die Heizung zu reparieren.“

Aus lauter Not übernachtete Gisela Memmert abwechselnd bei ihren Töchtern Manuela Podola und Andrea Ossa (47). Jetzt befürchtet sie, dass die Geschichte auch noch ein böses Ende hat: „Ich bin mal auf die Heizkostenabrechnung gespannt. Ich traue der LEG zu, dass sie mir die 50 Grad in meiner Wohnung auch noch in Rechnung stellt.“

LEG tut Vorgang Leid

Der LEG tut der gesamte Vorgang leid. Pressesprecherin Judith-Maria Gillies erklärt auf Anfrage: „Die Meldung über den kurzzeitig nicht herunter zu regelnden Heizkörper erreichte uns am Freitagnachmittag, und der Schaden ist seit Montag bereits schon wieder behoben“. Die Handwerker der Wohnungsgesellschaft würden ihre Aufträge stets nach Wichtigkeit einstufen und hätten diese Meldung nicht als Notfall eingestuft – „wie es etwa ein Brand, ein Rohrbruch oder Gasgeruch im Haus gewesen wären“, erläutert Judith-Maria Gillies.

Dass die Reparatur dann trotzdem übers Wochenende gedauert habe, sei zusätzlich noch der Personalknappheit in der Ferienzeit geschuldet gewesen. „Dafür entschuldigen wir uns in aller Form bei Frau Memmert – was wir heute auch schon telefonisch gemacht haben.“