Herne. . Das Herner Steag-Kraftwerk in Baukau verwandelt sich seit Montag in einen Hingucker. An Kesselhaus wird eine riesige Werbefläche montiert.
Das Steag-Kraftwerk in Baukau ist bereits jetzt weithin sichtbar, doch in den kommenden Wochen wird es sich Richtung Süden zu einem echten Hingucker entwickeln. Seit Montag sind Industriekletterer des Unternehmens Rheinalpin damit beschäftigt, ein riesiges Werbebanner am Kesselhaus zu montieren.
Und „riesig“ ist in diesem Fall absolut zutreffend. Die Werbefläche, die das dreiköpfige Team um Daniel Hein montiert, misst nicht weniger als 48,6 mal 32 Meter, das ist in etwa die Größe eines Eishockeyfeldes. Allein ein Großbuchstabe erreicht eine Höhe von rund 4,40 Meter. Die Industriekletterer müssen ein Puzzle aus rund 200 Aluminium-Verbundplatten zusammensetzen, am Dienstagmorgen war die Internetadresse www.steag.com bereits zu erkennen, die Buchstaben des eigentlichen Schriftzugs fallen allerdings deutlich größer aus. Bis zu 30 Teile wollen die Kletterer pro Tag montieren, in spätestens zwei Wochen soll das Werk komplett sein. „Wir sorgen für sichere Energie. Jetzt und in Zukunft.“ So wird die Aussage lauten.
Fassade des Kesselhauses wird 60 Grad heiß
Was für den Laien enorm klingt und aussieht, ist für die Kletterer Tagesgeschäft. „Wir haben viele Aufträge mit Werbetechnik“, sagt Hein im Gespräch mit der WAZ-Redaktion. Die Hitze sorgt auch in diesem Fall für außergewöhnliche Bedingungen. Weil die Wand des Kesselhauses des Kraftwerksblocks 4 direkt in der Sonne steht, steigen die Temperaturen auf der Metallfassade laut Hein auf bis zu 60 Grad. Handschuhe seien Pflicht, freie Körperstellen sollten unbedingt von der Fassade fern gehalten werden - Verbrennungsgefahr.
„Wir wollen für die Menschen präsenter sein“, erläutert Steag-Sprecher Florian Adamek. Da das Unternehmen seine Energie nicht an Endkunden verkaufe, sei Steag in der Vergangenheit beim Marketing zurückhaltend gewesen, dies soll sich nun ändern. Dass Herne für die XXXL-Premiere ausgewählt wurde, sei kein Zufall. Einerseits sei das neue Steag-Motto gut vom Autobahnkreuz A42/A43 zu sehen, das nach Erhebungen des Unternehmens pro Tag rund 50 000 Fahrzeuge nutzen. Außerdem investiere Steag ja am Standort in den Bau eines neuen Gaskraftwerks.