Herne. . Die Polizei entdeckte in einem Herner Nagelstudio Drogen, einen Schlagring und einen Elektroschocker. Nun wurde ein Drogendealer verurteilt.
Rauschgift, Partypillen und Potenztabletten: Nach einem kiloschweren Zufallsfund in einem Herner Nagelstudio ist ein Drogendealer (33) am Bochumer Landgericht zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
Dass den Informatiker am Ende nahezu unausweichlich eine Gefängnisstrafe erwarten wird, stand bei einer Mindeststrafe von fünf Jahren (im Normalfall) praktisch fest. Nur weil die Richter Geständnis und Prozessverhalten des Herners als besonders werthaltig und die Tatumstände am Ende als eher milderungswürdig einstuften, kam der Mann mit einer geringeren Haftstrafe davon.
Weil er zudem selbst seit Jahren drogenabhängig ist, ordnete das Gericht an, dass er einen Teil der Haftstrafe in einer geschlossenen Entzugs-Klinik verbüßen soll.
Schlagring und ein Elektroschocker in Reichweite
Eigentlich war es den Fahndern an jenem 12. Dezember 2017, als sie in dem Nagel-Salon in der Herner Innenstadt auftauchten, um die Aufdeckung möglicher Schwarzarbeit gegangen. Im Obergeschoss landeten sie aber einen Zufallstreffer:
In einem zum Studio gehörenden Raum wurden knapp 200 Gramm Chrystal Meth, eine Tüte mit fast 3000 Ecstasy-Tabletten (1,1 Kilogramm) sowie rund 250 Potenzpillen sichergestellt. In Griffweite des Funds lagen zudem ein Schlagring und ein Elektroschocker in Form einer Taschenlampe.
Der Angeklagte hatte gleich zu Prozessbeginn auf Anraten seiner Anwälte Michael Emde und Markus Blumenstein ein umfassendes Geständnis abgelegt. Mit dem Nagelstudio in der Innenstadt hatte der verurteilte Informatiker nur über einen engen Verwandten zu tun.