Herne. . Beim Heckenschnitt wird ein Mann in der Kleingartenanlage Herne-Süd von Wespen angegriffen. Trotz Reanimationsversuchen stirbt er vor Ort.
Ein 50-jähriger Mann ist in der Kleingartenanlage Herne-Süd an den Folgen mehrerer Wespenstichen gestorben, nachdem er eine Hecke geschnitten hatte. Die Polizei vermutet, dass er ein Wespennest getroffen hat und nach mehreren Stichen ins Gesicht wahrscheinlich an einem allergischen Schock gestorben sei. Ob er auch Wespen eingeatmet hatte, war zunächst unklar. Der Notarzt versuchte am Freitag etwa eine Stunde lang, den Mann wiederzubeleben. Vergeblich: Er starb in der Anlage.
Drei Tage nach dem tragischen Unglück hängen am Montagmittag in der Kleingartenanlage alle Fahnen auf Halbmast. Im Garten des Verunglückten steht noch das Planschbecken seines Enkelkindes. Die Nachbarn und der Vorsitzende des Kleingartenvereins, Wolfgang Straht, ringt um Fassung: „Wir sind alle geschockt.“ Kurz nach 17 Uhr sei der 50-Jährige, der seit vier Jahren Mitglied im Verein war, nach dem Wespenangriff selbst aus seinem Garten am Behrensweg Richtung Hauptgang gelaufen.
50-Jähriger bricht auf Weg zusammen
Er sei mit seinem Schwager vor Ort gewesen, noch von der Parzelle aus sei der Notarzt gerufen worden. Auf dem Hauptweg sei der Mann dann zusammengebrochen – als der Rettungswagen gerade ankam, erinnert sich Wolfgang Straht. „Das Gesicht war geschwollen und er hat gesagt, dass er keine Luft kriegt“, fügt er an. Straht sperrte sofort die Zufahrt ab.
Ralf Krautscheid war gerade dabei, den Rasenschnitt zusammenzukehren, als er den Rettungswagen hörte. Er ist immer noch tief getroffen von den Ereignissen. „Er ist ein lustiger, zugänglicher Mensch gewesen“, sagt er. „Der Garten war sein Ein und Alles.“ Regelmäßig habe man im Vorbeigehen ein Schwätzchen gehalten. In so einer Kleingartenanlage sei man „tiefer verbandelt.“ Das ganze Wochenende habe er an das Geschehene denken müssen.
„Erst voriges Jahr ist er Opa geworden, im Januar 50 Jahre alt und hatte gerade einen Job als OP-Pfleger im Krankenhaus bekommen“, sagt Karl-Heinz Lutz, Kassierer des Vereins. Der 50-Jährige sei ein ehemaliger Opel-Mitarbeiter und habe sich immer sehr in der Kleingartenanlage engagiert, war zwischenzeitig im Vorstand tätig.
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Wespennest auf Spielplatz entfernt
Angst vor einem Wespenangriff haben er und Ralf Krautscheid aber nicht. Das gehöre im Kleingarten einfach dazu. „In den Lauben sitzen die Wespen häufiger“, sagt Krautscheid. Dieses Jahr seien sie aber besonders aggressiv, findet er. Die Wespen seien dieses Jahr früher dran als sonst, meint der Vereinsvorsitzende Straht. „Sonst kamen die immer erst, wenn die Cranger Kirmes ist.“ Er vermutet als Grund den vergleichsweise harten Winter.
Am Samstag, einen Tag nach dem Unglück, habe man den Spielplatz auf dem Gelände absperren müssen, da auch dort ein Wespennest im Baum entdeckt wurde. Ein Schädlingsbekämpfer habe das Nest dann entfernt.