Herne. . In Herne-Süd kümmern sich nun Bewohner von Seniorenheimen um einen Kleingarten. Den hat der ASB gepachtet.
Schrebergärten haben im Ruhrgebiet Tradition. Doch wenn Senioren pflegebedingt ins Altenheim müssen, findet das Hobby meistens ein Ende. Nicht so in der Kleingartenanlage Herne-Süd: Dort hat der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) für die Bewohner seiner Einrichtungen einen Kleingarten anlegen lassen – altersgerecht. Der Ort ist nicht nur für Senioren mit grünem Daumen gedacht, auch als Therapiestelle soll der Garten genutzt werden.
In den vergangenen Monaten wurde die Fläche mit Hilfe des Kleingartenvereins modernisiert und vorbereitet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Auf 400 Quadratmetern laden Blumenbeete, Hecken, Bänke und Rasenflächen die Bewohner zum Verweilen ein. Da ein Schrebergarten ohne Gärtnern nicht vollkommen wäre, wurde ein Frühbeet angelegt. Dieses liegt höher als der Boden, wodurch auch Menschen im Rollstuhl mit dem Gemüse arbeiten können; wieder andere können sich einfach auf ihren Rollator setzen und so ihrer Gartenarbeit nachgehen. „Auch ansonsten ist der Garten vollkommen barrierefrei – angefangen bei der Laube bis hin zur behindertengerechten Toilette“, sagt ASB-Sprecher Martin Berswordt.
Eigene Fähigkeiten entfalten
Nun sollen die Bewohner in kleinen Gruppen zusammen mit den Mitarbeitern der Pflegeeinrichtungen den Garten quasi rund um die Uhr nutzen können. „Ihnen geben wir hier die Möglichkeit, bei der Gartenarbeit eigene Fähigkeiten zu entfalten oder wiederzuentdecken“, beschreibt ASB-Geschäftsführer Albert Okonieswki. Die Idee dahinter: Viele Menschen aus dem Ruhrgebiet seien früher selbst Kleingärtner gewesen. „An diese Freizeitbeschäftigung können die Seniorinnen und Senioren nun anknüpfen.“
Doch das soll noch nicht alles sein: Der Kleingarten diene auch als Begegnungsstätte, soll für Grill- und Erntefeste und für Feiern der Senioren- und Pflegeeinrichtungen dienen.
Dabei sind laut ASB auch die alteingesessenen Gärtner gerne willkommen. Berswordt: „In den ersten Wochen haben sie uns schon tatkräftig geholfen und bei vielen offenen Fragen unterstützt. So ein Schrebergartenverein hat schließlich viele Regeln.“ Regeln, an die sich die neuen Nachbarn bestimmt gerne halten werden.