herne. . Zum zehnten Mal fand am Wochenende das Herner Kulturfestival im Schlosspark Strünkede statt - mit Seifenschnitzen, Rockmusik und vielem mehr.

Jeder erlebt Kultur anders: Einige Kinder rennen mit bemalten Gesichtern über die Wiesen oder malen und basteln. Andere Besucher entspannen sich lieber bei sonnigem Wetter im Liegestuhl und lauschen der Rockmusik, die von der aufgebauten Bühne dringt. Linus-Luca kann am WM-Wochenende nur noch an Fußball denken und kickert eine Runde.

Beim zehnten Kulturfestival im Schlosspark Strünkede konnte sich am Samstag und Sonntag jeder Besucher aussuchen, welche Form von Kultur ihm gefällt. Neben einem abwechslungsreichen Bühnenprogrammgab es zahlreiche Infostände. Parallel dazu fand das Herkules-Kinderfest statt. Im Zuge dessen luden verschiedene Kultureinrichtungen Kinder und Jugendliche zum Mitmachen und Entdecken ein.

Kreativität der Kinder fördern

So auch die Jugendkunstschule Wanne-Eickel. Der Stand ist passend zum Motto „Waschsalon“ geschmückt: An den zwischen den Bäumen gespannten Wäscheleinen hängen gemalte Waschmaschinen und Socken. Seifenblasen fliegen über den Tischen und Bänken, an denen die Kinder malen, zeichnen oder aus einem Stück Seife Figuren schnitzen. Projektkoordinatorin Doreen Becker freut sich: „Wenn die Kinder Spaß haben, haben wir auch Spaß. Wir wollen die Kreativität der Kinder fördern, ohne sie dabei einzuschränken.“

Ein paar Meter weiter führt eine kleine Brücke in den Schlossinnenhof. Auf einer kleineren Bühne zeigen die Schüler und Lehrer der Städtischen Musikschule Herne ihr Können. Die Musik lässt viele Besucher zum Takt mitgehen „Wir sind hier jedes Jahr dabei“, erzählt der stellvertretende Schulleiter Gerald Gatawis. „Das ist eine gute Gelegenheit, dass Schüler und Lehrer zusammen auf einer Bühne musizieren.“ Auch hier können Besucher aktiv werden: Aus zugeschnittenen Teppichrollen und Dampffolie entstehen Trommeln.

Kostenlose Mitmachaktionen

Die Geschwister Sofia (9) und Sarah (13) bemalen ihre fertige Trommel noch mit Herzen und Blumen. Sie haben schon einiges an diesem Tag erlebt: „Besonders gut fand ich den Zirkus. Dort gab es eine Feuershow und Einradfahren“, berichtet Sofia. Sie sind mit ihren Großeltern hier. „Die Kinder sind hier wirklich die ganze Zeit beschäftigt“, freut sich Brigitte Henkler. Sie besuchen das Festival zum ersten Mal. „Das Miteinander der Leute ist sehr freundlich. Außerdem finde ich gut, dass der Eintritt und die Mitmachaktionen kostenlos sind.“ Aber nicht nur für Familien sind gekommen. Anke Laake ist mit ihrem Mann und einer Freundin hier. „Mir gefällt die Vielfalt unter den Menschen“, sagt sie.

„Gerade diese Vielfalt der Herner Kultur soll durch das Festival präsentiert und gestärkt werden“, betont der Projektleiter Thomas Schröder des Kulturbüros Herne. „Wir haben uns daher bewusst gegen einen Hauptact an diesem Wochenende entschieden. Der Fokus liegt auf der Förderung regionaler Kulturangebote.“ Die Fußball-WM habe nur bedingt Einfluss auf die Veranstaltung, so Schröder. Dennoch: „Pünktlich zum Deutschlandspiel ist hier am Sonntag um 17 Uhr Schluss.“