Herne. . Stadtgrün legte sich ein Absauggerät gegen Eichenprozessionsspinner zu. Die Raupen haben sich wegen des warmen Frühjahrs stark verbreitet.

Er sieht aus wie eine kleine Raupe Nimmersatt, der Eichenprozessionsspinner. Während von der Kinder-Raupe keine Gefahr ausgeht, sorgt der Eichenprozessionsspinner derzeit für Schlagzeilen wegen seiner üblen Wirkung. Beim Kontakt mit den Gifthärchen drohen heftige allergische Reaktionen. Stadtgrün Herne hat sich jetzt ein eigenes Sauggerät zugelegt, um der Plage in der Stadt besser Herr werden zu können.

Vor allem Spaziergänger und Schwimmbadbesucher sollten aufpassen: Wer mit den „Spinnern“ in Berührung kommt, kann nicht nur Juckreiz oder Schmerzen davontragen, sondern: „Es gibt auch Leute mit Allergien, zum Beispiel Asthmatiker, die sollten dann ganz schnell einen Arzt aufsuchen“, rät Thilo Sengupta, stellvertretender Leiter von Stadtgrün. Am Donnerstag musste der Park vorm Fußballplatz Horsthausen gesperrt werden. Befallen seien auch Bäume im Constantiner Wald, auf dem Südfriedhof, im Langeloh, im Dorneburger Park, an der Realschule Strünkede und anderswo, berichtet Grigori Zilch, Baumpfleger bei Stadtgrün.

Daniel Ramer bereitet sich darauf vor, Eichenprozessionsspinner zu beseitigen.
Daniel Ramer bereitet sich darauf vor, Eichenprozessionsspinner zu beseitigen. © Klaus Pollkläsener

Wie der Name es schon sagt: Der Eichenprozessionsspinner lässt sich vor allem an Eichen nieder. Er bildet dort an den Stämmen regelrechte „Prozessionen“, aber auch Nester. An einem von ihnen ist eine beauftragte Firma auf dem Südfriedhof am Montagmorgen damit beschäftigt, die giftigen Tierchen mit Hilfe eines Absauggerätes zu entfernen. Firmenchef Daniel Ramer zieht einen Schutzanzug an und setzt eine Atemschutzmaske auf, um anschließend mit dem Hubsteiger in den Baumwipfel zu fahren. An den Unterarmen hat er rote Pusteln: „Beim Ausziehen der Handschuhe kann das schon mal passieren, wenn man nicht aufpasst“, berichtet Ramer.

Schutzmasken von der Feuerwehr

Um weniger Fremdfirmen in Anspruch nehmen zu müssen, hat sich Stadtgrün jetzt selbst ein Absauggerät zugelegt, für 800 Euro: „Es war das letzte Gerät, das wir auftreiben konnten“, erklärt Sengupta. Die Nachfrage sei auf Grund des massiven Auftretens des Eichenprozessionsspinners gewaltig, die Insekten hätten sich wegen des warmen Frühjahrs explosionsartig ausgebreitet.

Die Schutzmasken leiht sich Stadtgrün bei der Feuerwehr aus, bis das Gespenst vorüber ist. „Das wird im Juli sein, wenn sich die Raupen verpuppt haben“, weiß Thilo Sengupta von Stadtgrün. Bis dahin werden die Insekten weiterhin fleißig eingesammelt und bekommen ein ganz heißes Ende serviert: Sie werden verbrannt.