In Wanne-Eickel ist sie aufgewachsen, nun lebt sie in Leipzig: die Autorin Franka Bloom. Am Freitag las sie in Herne aus ihrem neuen Roman.
„Mitte 40. Fertig, los“ heißt das neue Buch von Franka Bloom. Die Leipziger Autorin, aufgewachsen in Wanne-Eickel, präsentierte am Freitagabend ihren zweiten Roman im Literaturhaus.
Sie liest schnell und sehr lebendig: Franka Bloom (ein Pseudonym) strahlt viel Energie aus, wenn sie über ihre Romanheldin Ulrike spricht: „Es ist ein Roman über die Suche nach sich selbst, über alte Träume und neue Wege.“ Und neue Wege muss Ulrike gehen, als die Firma ihres Mannes pleite und das Haus ebenso wie Mann und Sohn weg sind. Sie steht mit Sack und Pack wieder bei ihrer Mutter in der Kleinstadt Meppelstedt vor der Tür, kurz nach dem Tod ihres Vaters.
„Beim Drehbuchschreiben stelle ich mir immer die Frage: Was wäre das Schlimmste für meinen Helden?“, sagte Bloom. „Genau das ist jetzt für Ulrike eingetroffen – sie muss wieder ins Kinderzimmer ziehen, in einem Alter, in dem die meisten Menschen ihr Leben im Griff haben.“ Direkt und unmittelbar, in anschaulichen Bildern und Gesprächen, nimmt die Autorin ihr Publikum mit in Ulrikes neues Leben: das Verhältnis zu ihrer Mutter, das beide plötzlich neu definieren müssen, die Rolle des Kartenkränzchens ihrer Mutter in ihrem neuen Leben, der Kontakt zu Nachbarn und alten Schulfreunden. Bis sich ihre Mutter aus einem in seiner Komfortzone gestörten Mecker-Monster in ihre Mama verwandelt, braucht es Zeit: Ihr alter Schulfreund Benno dagegen, ein Musiker, der eine Kneipe betreibt, hat da weniger Berührungsängste. Er wird schnell der neue Mann in ihrem Leben, als Chef und als Geliebter, vorerst zumindest.
Aber wie die Geschichte ausgeht, verrät die verschmitzt lächelnde Autorin natürlich nicht.