Herne. . Der Investor für das Mömax-Möbelhaus in Herne hat seine Pläne vorgestellt. Wenn alles glatt läuft, soll im Jahr 2021 eröffnet werden.
Die Planungen für das neue Mömax-Möbelhaus an der A 43 nehmen Fahrt auf. Der Investor präsentierte der Politik im Herner Rathaus seine Pläne, und die Parteien zeigten sich angetan. Nun wird das so genannte Bebauungsplanverfahren eingeleitet, dabei werden auch die Bürger beteiligt. Baustart soll voraussichtlich 2020 sein, Fertigstellung 2021.
Investor: Ein Stück Herne wird „bereinigt“
Mömax ist laut Beschreibung der Architekten eine „günstigere Vertriebslinie in Ergänzung zum Wohnzentrum Zurbrüggen“. Dass das neue Möbelhaus direkt neben Zurbrüggen entstehen soll, ist kein Zufall: Die Unternehmensgruppe XXL Lutz, die das 20 Millionen Euro teure Mömax-Gebäude bauen will, ist an Zurbrüggen beteiligt. Im Planungsausschuss präsentierte Mathias Linnemann, Mitglied der Zurbrüggen-Geschäftsführung, der Politik am Dienstagnachmittag das Vorhaben.
Demnach soll zunächst „ein Stück Herne bereinigt“ werden, wie sich Linnemann ausdrückte. So werde für den Bau ein etwa 2,6 Hektar großes Grundstück neben Zurbrüggen angepackt. Alte Gebäude, darunter auch die eines ehemaligen Baustoff- und Stahlhandels, sollen verschwinden. Auch soll die oberirdische Ineos-Versorgungsleitung verlegt werden und in der Erde verschwinden. Der dortige Radweg, betonte Linnemann, soll aber bleiben.
Anwohner soll Wegerecht erhalten
Anlieferungsverkehr über die Walter-Bälz-Straße sei – wie bei Zurbrüggen – nicht vorgesehen, so der Zurbrüggen-Vertreter. Eine Einfahrt über die Walter-Bälz-Straße soll aber erhalten bleiben, unter anderem für einen Anwohner der Roehenstraße 49, der Wegerecht erhalten soll. Kunden sollen wie gehabt über die Holsterhauser Straße beziehungsweise Am Westerfeld fahren. Ausreichend Parkplätze sollen am Neubau entstehen.
Baudezernent Karlheinz Friedrichs lobte das Vorhaben. Im Falle einer Realisierung gebe es eine „städtebauliche Verbesserung“. Positiv hob er auch hervor, dass der Radweg erhalten bleiben soll. „Schwerste Bedenken“ erhob im Planungsausschuss dagegen Ingo Heidinger von der Fraktion Piraten/Alternative Liste. Er stimmte als einziger gegen die Pläne. Heidinger vermutet, dass eine Ansiedlung dem Masterplan Einzelhandel, der die Geschäfte in der Innenstadt schützen soll, widerspricht. Dezernent Friedrichs glaubt das nicht: „Wir gehen davon aus, dass Mömax sowohl regional- als auch zentrenverträglich ist.“ Ein Gutachten soll aber eingeholt werden und das klären.
Mobilitätskonzept gefordert
Ansonsten gab es breites Lob für die Pläne. Auch von Elisabeth Majchrzak-Frensel (SPD), die sich vom Investor aber ein Mobilitätskonzept wünscht, das auch Kunden, die mit dem Fahrrad ankommen, berücksichtigt. Außerdem plädierte die SPD-Ratsfrau für eine Dachbegrünung. Linnemann entgegnete, dass bereits beim Zurbrüggen-Wohnzentrum auf den Umweltschutz geachtet worden sei; er verwies auf Photovoltaikanlagen und Rigolen.
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Der geplante Neubau soll etwa 20 Meter hoch sein und eine Verkaufsfläche von 8000 Quadratmeter haben; etwas größer soll das Lager sein. Im Erdgeschoss soll eine 450 Quadratmeter große Gastronomie entstehen.
„Mömax steht für modisches Einrichten zu günstigen Preisen, es steht für Trend, gutes Design, schnelle Umsetzung, perfekte Präsentation, Originalität und besten Service“, heißt es in einer Selbstbeschreibung des Unternehmens.