Herne. . Der Weg ist frei für Fahrradfahrer in der Wanner Fußgängerzone: Die Politik sprach sich für einen einjährigen Testlauf aus.
Fahrradfahrer dürfen künftig in der Wanner Fußgängerzone ganztägig radeln. Der Vorstoß der Bezirksvertretung Wanne hat nun im Planungsausschuss die letzte Hürde genommen: Die Politik sprach sich einstimmig für die Freigabe aus.
Hintergrund ist ein gemeinsamer Antrag von SPD und CDU. Sie hatten vorgeschlagen, die Hauptstraße zunächst im Rahmen eines einjährigen Verkehrsversuchs für Fahrradfahrer zu öffnen. Bislang ist Radeln in den Fußgängerzonen in Herne-Mitte und Wanne nur von 19 Uhr am Abend bis 10 Uhr am Morgen erlaubt.
Bezirksbürgermeister warb für Versuch
Wannes Bezirksbürgermeister Ulrich Koch warb im Planungsausschuss am Dienstagnachmittag noch einmal für den Testlauf: Er sei der Ansicht, dass der Versuch „eine gute Sache“ sei, und dass sich die Bevölkerung dabei „richtig verhält“, sprich: dass sich Fußgänger und Radler auf der Einkaufsmeile nicht in die Quere kommen. Koch sprach sich außerdem für eine intensive Begleitung durch die Ordnungsbehörde und die Polizei aus.
Elisabeth Majchrzak-Frensel (SPD) erhofft sich von der Freigabe für Fahrradfahrer eine Belebung der Wanner City. Sie sprach sich im Planungsausschuss dafür aus, den Verkehrsversuch in den jüngst von der Stadt gestarteten Prozess „Pakt für Wanne 2020+“ einzubinden: „Das muss ein Prozess sein.“ Die SPD-Ratsfrau rief die Stadt auf, „sehr, sehr massiv“ für die Freigabe der Fußgängerzone in der Bevölkerung zu werben, damit Radfahrer und Fußgänger dort Rücksicht aufeinander nehmen.
Keine Befürworter für separate Fahrradspur
Bernd Blech (Unabhängige Bürger) schlug vor, auf der Hauptstraße eine Fahrradspur aufzuzeichnen. Das fand keine Befürworter. Fußgänger, hieß es, müssten dann ständig darauf achten, nicht in die Fahrradspur zu geraten.
Wie geht es nun weiter? Zunächst müsse die Stadt das weitere Vorgehen planen, sagte Josef Becker, Leiter des städtischen Fachbereichs Tiefbau und Verkehr. Dazu gehöre auch die Suche nach externer Begleitung, also einem Experten-Büro, das den einjährigen Versuch prüft.