Herne. . Die Bezirksvertretung Wanne hat getagt. Ein Beschluss: Warum Radfahrer in einem Verkehrsversuch künftig auf der Hauptstraße radeln dürfen.

Die Bezirksvertretung Wanne hat am Dienstag zahlreiche Beschlüsse gefasst. Hier ein Überblick.

Grünes Licht für Testlauf

Fahrradfahrer dürfen künftig in der Wanner Fußgängerzone ganztägig radeln. Das hat die Bezirksvertretung einstimmig beschlossen. Hintergrund ist ein Antrag von SPD und CDU. Sie hatten vorgeschlagen, die Hauptstraße im Rahmen eines einjährigen Verkehrsversuchs für Fahrradfahrer zu öffnen; anschließend sollen die Ergebnisse der Politik vorgestellt werden. Eine Debatte gab es nicht mehr. Bezirksbürgermeister Ulrich Koch erinnerte kurz an die positiven Erfahrungen aus Herten. In einer gemeinsamen Sitzung von Planungsausschuss und Bezirksvertretung Wanne hatte eine Verkehrsplanerin aus der Nachbarstadt im April vom positiven Testlauf in Herten berichtet. Das überzeugte auch die Bezirkspolitiker in Wanne.

Frank Droste (CDU) Foto: Ralph Bodemer Parken auf dem Kirmesplatz

Auf den Cranger Kirmesplatz sollen fern der offiziellen Veranstaltungszeiten keine Pkw und Lkw mehr fahren und parken dürfen – diesen Vorstoß hatte Rot-Schwarz gemacht. Grund: Die Belastung für die Anwohner sei zu groß. Jugendliche, berichtete Frank Droste in der Sitzung, parkten dort gerade in den Sommerferien regelmäßig und drehten in ihren Autos die Musik voll auf; das sei eine „erhebliche Belastung“. Eine „Zumutung“ seien dagegen die „Hinterlassenschafen“ von Lkw-Fahrern: Bis zu 15 stellten dort an den Wochenenden ihre Zugmaschinen ab und wohnten dort. Die Verwaltung bat darum, ein Verbot zunächst zu prüfen. Werner Friedhoff, Chef des Ordnungsamts, verwies auf rechtliche Hürden. Die Politik lenkte ein: Das Rathaus soll nun überlegen, wie das Parken eingeschränkt oder verboten werden kann.

Alkohol und Drogen

Das Thema „Alkohol und Drogenprobleme“ in Wanne-Mitte rief die Piraten auf den Plan. Wie es scheine, habe es in den vergangenen zweieinhalb Jahren inhaltlich keine Fortschritte gegeben, meinte Günter Nierstenhöfer und fragte nach der Meinung der Stadt. Die Verwaltung habe Gespräche mit dem Diakonischen Werk geführt, entgegnete Norbert Gresch (Stadt). Die Diakonie werde in Kooperation mit dem Job-Center voraussichtlich ab Anfang 2019 eine Maßnahme zur Beratung und Betreuung von Suchtkranken durchführen.

Container für Michaelschule

Die Grundschule Michaelstraße erhält zum kommenden Schuljahr drei Container. Wie berichtet, klagen mehrere Herner Schulen über Platzmangel, darunter die an der Michaelstraße in Bickern. Grund seien vor allem die Seiteneinsteiger, die nach 24 Monaten in reguläre Klassen wechseln. In Bickern soll mit Hilfe der Container – Verwaltungsdeutsch: Klassenraummodule – für die Zeit bis 2021 angemietet werden. Bis dahin soll die Schule wie geplant erweitert sein, sagte Detlef Rüter von der Stadt.

Uwe Purwin (SPD) Foto: Ralph Bodemer Weiter kein Parkkonzept

Wann bekommt auch Wanne-Nord ein Parkraumkonzept? Das wollte der SPD-Bezirksverordnete Uwe Purwin wissen. Da das Parkraumbewirtschaftungskonzept für Herne-Süd bis dato noch nicht abgeschlossen sei, seien bislang auch keine weiteren Zonen im Stadtgebiet zur Nachfolgebearbeitung definiert und priorisiert worden, sagte Josef Becker, Leiter des städtischen Fachbereichs Tiefbau und Verkehr. Um anzufügen, dass es zudem ein „Personalproblem“ in seinem Amt gebe. Eine verlässliche Aussage zum weiteren Zeitablauf sei deshalb „derzeit nicht möglich“.

WEITERE INFORMATIONEN: Brückenneubau

Die Straßenbrücke über die Hammerschmidt- beziehungsweise Recklinghauser Straße in Wanne-Nord wird in Teilen erneuert. Die Brücke sei nicht mehr in einem guten Zustand, heißt es bei der Stadtverwaltung. Die Bezirksvertretung Wanne gab grünes Licht für das Bauvorhaben, das rund 400 000 Euro kostet.

Baustart soll noch „in der ersten Jahreshälfte“ sein, teilte Josef Becker, Chef der städtischen Fachbereichs Tiefbau und Verkehr, mit. Während der Cranger Kirmes im August, sagte er auf Nachfrage der Bezirksverordneten, werde die Baustelle ruhen. Das sei seit Jahrzehnten „übliche Praxis“ bei Arbeiten rund um den Kirmesplatz.