Herne. . Die HCR plant den Einstieg in die Elektromobilität: Ab 2020 sollen zunächst zwei E-Busse durch die Stadt rollen. Das sind die weiteren Pläne.

Das Logo der HCR ist grün - und das öffentliche Herner Busunternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, selbst in eine grüne Zukunft zu rollen und einen Beitrag zur gesamtstädtischen Strategie der emissionsarmen Mobilität und Luftreinhaltung zu leisten.

Zentrales Element der Strategie ist die Modernisierung und Erneuerung der Busflotte. Wobei HCR-Chef Karsten Krüger bei der Vorstellung der Pläne betonte, dass die HCR-Busse bereits jetzt einen hohen Standard aufweisen.

Im Jahr 2020 sollen dann die ersten beiden Elektrobusse durch Herne rollen. Dies sei ein maßvoller Einstieg in diese Technologie, um Erfahrungen zu sammeln. Ob die Elektromobilität den Durchbruch schaffen werde, ließ Krüger offen. Mit der Umstellung seien große Herausforderungen verbunden. Etwa bei der Ladeinfrastruktur oder der Werkstatt. Hinzu komme, dass die Zahl der Hersteller von E-Bussen erst langsam wachse. Zurzeit könne keiner in Deutschland ein Modell in Serienreife anbieten.

Die HCR-Zentrale in Börnig. Dort ist auch der Bau eines Blockheizkraftwerks geplant.
Die HCR-Zentrale in Börnig. Dort ist auch der Bau eines Blockheizkraftwerks geplant. © Rainer Raffalski

20,3 Millionen Fahrgäste 2017

Parallel zu diesen Plänen werde die HCR elf Busse mit modernster Antriebstechnik anschaffen, um so die Schadstoffbelastung weiter zu senken. Kann die HCR Fördertöpfe anzapfen, sollen zusätzlich sechs Fahrzeuge auf die Euro-6-Norm umgerüstet werden. In der Summe werde die HCR dann 35 Prozent der gesamten Flotte erneuert oder modernisiert haben, so Krüger. Damit sei die HCR in der aktuellen Debatte um Luftreinhaltung und drohende Diesel-Fahrverbote gut positioniert. Die anstehenden Investitionen seien durch die Finanzplanung gedeckt. Eine exakte Höhe konnte Krüger noch nicht nennen, da beispielsweise nicht feststehe, ob Fördergelder fließen.

Neben den Bussen hat die HCR begonnen, die Service-Pkw auf E-Mobilität umzurüsten. Daneben wird eine E-Ladesäule auf dem Besucherparkplatz eingerichtet. Zur weiteren Optimierung des Energieverbrauchs soll der Bau eines Blockheizkraftwerks beitragen.

Auch die Servicewagen werden auf E-Mobilität umgestellt.
Auch die Servicewagen werden auf E-Mobilität umgestellt. © Rainer Raffalski

Für die Herner Bevölkerung ist das Angebot der HCR offenbar attraktiv. Im vergangenen Jahr nutzten rund 20,3 Millionen Personen die Busse, das entspricht einem Plus von etwa 80 000. Die Umstellung des Nahverkehrsplans zum 21. August 2017 werde von den Kunden angenommen, in diesem Zuge stellte das Unternehmen drei neue Mitarbeiter ein - wobei sich die Personalgewinnung immer schwieriger gestalte.

Da der Öffentliche Personen-Nahverkehr nie kostendeckend sein könne, sei auch die HCR auf Zuschüsse angewiesen. Diese Bedarf sank im vergangenen Jahr um 100 000 Euro auf nun 4,9 Millionen. Vor fünf Jahren lag der Bedarf noch bei 5,4 Millionen Euro. Der Fehlbetrag wird durch die Stadt ausgeglichen.

>> DATEN; ZAHLEN; FAKTEN

Die 66 Busse der HCR legten im vergangenen Jahr auf 21 Linien 3,8 Millionen Kilometer zurück - das entspricht 95 Erdumrundungen.

Die Zahl der Mitarbeiter stieg zum Jahresende auf 295.

Die Zahl der Schwarzfahrer stieg leicht auf über ein Prozent.

Trotz gestiegener Preise für Diesel um rund neun Prozent sanken die Materialkosten um über 100 000 Euro.

Die kassentechnischen Einnahmen stiegen um 330 000 auf nun 15,4 Millionen Euro.