herne. . Der Raumbedarf an Herner Schulen wächst: Die Politik hat beschlossen, dass nach den Sommerferien an vier Schulen Container aufgestellt werden.
Einige Herner Schulen stoßen vor allem durch die Zuwanderung an räumliche Grenzen. Die Politik hat deshalb am Donnerstag einstimmig beschlossen, an vier Herner Schulen nach den Sommerferien zusätzliche Container für den Unterricht aufzustellen. Konkret: an der Hans-Tilkowski-Schule in Eickel, den Gesamtschulen Wanne-Eickel und Erich Fried in Holsterhause sowie an der Grundschule Michaelstraße in Bickern.
Kaufen oder mieten?
Für die Hans-Tilkowski-Schule und die Michaelschule soll die Stadt auf Vorschlag der SPD noch einmal prüfen, ob ein Kauf oder eine Anmietung sinnvoller, sprich unterm Strich kostengünstiger ist. Aufgrund der geplanten längeren Nutzungsdauer von jeweils rund 60 Monaten sollen die Container – im Herner Verwaltungsdeutsch: Klassenraummodule – für die Gesamtschulen gekauft werden. Die Kosten liegen laut Verwaltung bei insgesamt rund 765 000 Euro. Wie berichtet, entsteht der räumliche Engpass insbesondere wegen des Wechsels von sogenannten Seiteneinsteigern nach 24 Monaten aus Sprachförderklassen in reguläre Klassen. Doch auch die hohe Zahl der Abgänge an Gymnasien und Realschulen nach der Erprobungsstufe 6 spiele hier eine Rolle, betonte Klaus Hartmann, Leiter des Fachbereichs Schule.
An der Grundschule Michaelstraße geht es darum, den vorübergehenden Raumbedarf bis zur Fertigstellung eines bereits beschlossenen Erweiterungsbau voraussichtlich im Jahr 2021 zu decken.
In der Diskussion wurde im Schulausschuss auch Grundsatzkritik an der Beschulung von Zuwanderern laut. Jörg Höhfeld (Grüne), Veronika Buszewski (Linke) und Nurten Özcelik (SPD) beklagten, dass das derzeitige System völlig unzureichend sei und nicht zur Integration beitrage. Buszewski stellte - wie schon Timon Radicke (CDU) im Bezirk Herne-Mitte - angesichts des großen Raumbedarfs die (vorsichtige) Frage in den Raum, ob möglicherweise einige Schulschließungen in Herne zu schnell erfolgt seien.
Hoher Sanierungsstau
Ebenfalls einstimmig - bei Enthaltung der Linkspartei - stellte sich der Schulausschuss hinter eine Initiative von SPD und CDU. Wie berichtet, hat Rot-Schwarz angesichts hoher Sanierungskosten den Denkmalschutz an den beiden Berufskollegs Mulvany und Emschertal am Westring in Frage gestellt.
„Wir wollen den Denkmalschutz nicht aufheben“, sagte Thomas Spengler (SPD). Der hohe Sanierungsstau erfordere jedoch eine Überprüfung, ob an einigen Stellen Aufweichungen möglich seien. Die Stadt soll nun eine Kostenkalkulation für eine denkmalgerechte Sanierung erstellen, Vertreter der Obersten und Oberen Denkmalbehörde zum Gespräch einladen sowie einen Interkommunalen Erfahrungsaustausch - die SPD nennt das: IKEA - zum Thema Denkmalschutz in Schulen starten.