herne. . Am Samstag wird im Schlosspark Ibrahim Mahamas Installation „Coal Market“ eröffnet. In den Flottmann-Hallen zeigt David Nash Arbeiten aus Holz.

17 Museen in 13 Städten der Region präsentieren ab diesem Wochenende ihre Ausstellung zum gemeinsamen Projekt „Kunst & Kohle“. Heute Nachmittag werden auch die beiden Herner Ausstellungen eröffnet.

Die Flottmann-Hallen zeigen unter dem Titel „Holz und Kohle“ Arbeiten des englischen Künstlers David Nash. Er ist ein Bildhauer, der sich seit seinen Anfängen in den 1960er Jahren ganz dem Material Holz verschrieben hat. Davids Nash nutzt für seine Arbeiten, die meist aus einem einzigen Stamm geschnitten sind, oft riesige Mammutbäume. Meist ist es frisches Holz. In anderen Arbeiten sind es technische Hölzer wie alte Bahnschwellen der Recklinghäuser Zeche König Ludwig.

Die Oberflächen der Hölzer mit Feuer bearbeitet

Ausstellungsstücke des Künstlers David Nash.
Ausstellungsstücke des Künstlers David Nash. © Dietmar Wäsche

Einschnitte in die Hölzer schaffen tiefe Furchen, in denen sich das Licht bricht. In anderen Arbeiten sucht David Nash nach geometrischen Formen in den natürlich gewachsenen Hölzern. Die Auswahl für die Ausstellung konzentriert sich auf Arbeiten, bei denen David Nash die Oberfläche der Hölzer mit Feuer bearbeitet hat. Das Holz verändert sich. Es beginnt zu verkohlen. Es entstehen typischen Verbrennungsstrukturen.

In seinen Arbeiten mischen sich so angedeutete geometrischen Formen, die natürlichen Strukturen des Holzes mit ihren Rissen und die Veränderungen, die durch das Feuer entstehen. Seine Arbeiten sind eine Einladung, in den auf den ersten Blick nur schwarzen Objekten, Brüche und eine lebendige Oberflächenstruktur zu entdecken.

Zusammengenähte Jutesäcke verhüllen das Schloss

Ibhrahim Mahama (Mitte) mit Ferdinand Ullrich (Ruhr KunstMuseen) und Museumsleiter Oliver Doetzer-Berweger.
Ibhrahim Mahama (Mitte) mit Ferdinand Ullrich (Ruhr KunstMuseen) und Museumsleiter Oliver Doetzer-Berweger. © Dietmar Wäsche

Schon von weitem ist der zweite Herner Beitrag zu sehen. Ibrahim Mahama hat Teile der Fassade von Schloss Strünkede verhüllen lassen. Lange Bahnen aus aufgeschnittenen und zusammengenähten Jutesäcken hängen vom Dach. In Ghana, dem Heimatland des Künstlers, werden diese ursprünglich für den Transport von Kakao genutzten Säcke immer weiter, neu und anders verwendet. In ihnen werden Lebensmittel und Holzkohle transportiert. Sie dienen als Vorhänge oder als Stoff für Kleidung. Jeder Nutzer schreibt seinen Namen oder eigene Zeichen auf die Säcke. Ibrahim Mahama hat die gebrauchten Säcke auf Märkten entdeckt und gegen neue getauscht. Helfer nähen die Säcke zu großen Bahnen, mit denen er Gebäude verhüllt.

„Diese Gebäude haben eine ganz eigene Geschichte“ sagt er selbst. Mit seiner Verhüllung kontrastiert er diese Geschichte mit den Spuren der Arbeit, die sich auf den Säcken wiederfinden. Er verändert für einen bestimmten Zeitraum den gewohnten Blick auf Bekanntes. Sein „Kohle-Markt“ ist auch eine Einladung über unsere Vorstellung vom Schönheit nachzudenken. Im Ausstellungsraum sind weitere Arbeiten von Ibrahim Mahama sowie eine Dokumentation der Herner Verhüllungsaktion zu sehen.

>>> INFOS ZUR ERÖFFNUNG

Um 15 Uhr wird heute die Ausstellung „Coal-Market“ im Schloss Strünkede eröffnet. Ab 13.30 findet im Park ein Eröffnungsfest statt. Um 16.30 Uhr geht es dann mit der Ausstellung „Holz und Kohle“ in den Flottmann-Hallen weiter.

Zwischen beiden Herner Ausstellungsorten findet den ganzen Samstag ein Bustransfer statt. Anfahrt ab 14.30 Uhr bei den Flottmann-Hallen. Nach der Eröffnung in den Flottmann-Hallen fahren sie im Halb-Stunden-Takt bis 19.30 Uhr.

Die Ausstellungen enden am 16. September.

Beide Häuser bieten ein umfangreiches Begleitprogramm mit Veranstaltungen und kostenlosen Führungen an. Flyer mit den Terminen liegen aus.