Herne. . DIe SPD übt Kritik am Zustand der ehemaligen ev. Kita in Constantin. Die Stadt konnte jedoch von Abriss- und Bauplänen für das Areal berichten.
Mit der Verwahrlosung einer leer stehenden Kita, den in Teilen umstrittenen Plänen für die Widumer Höfe in Börnig sowie der künftigen Nutzung eines alten Bunkers hat sich die Bezirksvertretung Sodingen in der Sitzung am Mittwochabend beschäftigt.
Barrierefreie Wohnungen
Bereits im Jahr 2016 ist die evangelische Kindertagesstätte an der Kronenstraße in Constantin in neue Räume an der Wiescherstraße umgezogen. Seitdem verwahrlosten Gebäude und Grundstück zusehends, so kritisierte SPD-Bezirksfraktionsvorsitzender Ernst Schilla. Zwei Bauanträge lägen der Stadt bereits vor, berichtete Achim Wixforth, Leiter des städtischen Fachbereichs Umwelt und Planung, in der Bezirksvertretung. Konkret: ein Antrag für den Abriss der Kita-Ruine sowie ein Antrag zur Errichtung eines mehrgeschossigen Hauses mit barrierefreien Wohnungen für Senioren. Um die Qualität der künftigen Bebauung an dieser „exponierten“ Lage sicherzustellen, werde die Stadt den Investor in den Gestaltungsbeirat einladen, kündigte Achim Wixforth an.
Mobilitätskonzept
Eigentlich ging es nur um den formalen Beschluss zur Auslegung des Bebauungsplans zur Errichtung eines Seniorenheims und eines Ausbildungscampus’ am ehemaligen Standort des Marien Hospitals in Börnig - Stichwort: Widumer Höfe. Doch wie schon in vorherigen Sitzungen nutzte die Politik die Gelegenheit, um erneut Zweifel und Kritik an Details der Planung vorzubringen. Auch die Vorstellung eines vom Investor St. Elisabeth-Gruppe zur Senkung der Verkehrsbelastung geplanten Mobilitätskonzepts mit unter anderem Leasing-Projekten für E-Bikes und Pedelecs, der Einführung eines Firmentickets sowie Car-Sharing konnte die Wogen nicht glätten. Sowohl Ernst Schilla (SPD) und Sven Pietas (CDU) als auch Werner Hagedorn (Grüne), Anwohner Gerd E. Schug und Bezirksbürgermeister Mathias Grunert sorgten sich darum, dass der schon jetzt hohe Parkdruck noch steigen könnte. Die Stadt und Sabine Edlinger (St. Elisabeth-Gruppe) betonten, dass mehr neue Parkplätze geschaffen würden als gesetzlich vorgeschrieben. Und anders als die Bezirkspolitiker hielt Wixforth das Verkehrsgutachten für diesen Bereich für plausibel. „Wir müssen neue Wege gehen. Mit dem Zählen von Parkplätzen und einem ,Weiter so’ werden wir bei solchen Großprojekten in Zukunft nicht weiter kommen“, so der Planungsamts-Chef. Nur mit Mobilitätskonzepten seien die Probleme zu lösen. Er könne sich durchaus vorstellen und werde das der Elisabeth-Gruppe auch vorschlagen, das Mobilitätskonzept formal zum Gegenstand des Bebauungsplanverfahrens zu machen, um eine Verbindlichkeit herzustellen.
Bunkernutzung
Die Chancen auf Öffnung und Nutzung des Bunkers an der Mülhauser Straße/Vossstraße in Constantin stehen nicht gut. Das signalisierte die Stadt auf eine entsprechende Anfrage der SPD. Eigentümer des Bunkers sei das Bundesamt für Immobilien, berichtete die Verwaltung. Die Stadt habe hier keinerlei Zugriffsmöglichkeiten. Man werde jedoch Kontakt zu der Bundesbehörde aufnehmen und in einer der nächsten Sitzungen berichten.
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Von Klagen über Raser in Constantin berichtete die SPD im Bezirk Sodingen.
Die Verwaltung verwies in der Sitzung darauf, dass es bereits fünf Messstellen für den städtischen Radarwagen in der Siedlung gebe. Und zwar: am Landwehrweg, an der Kronenstraße, an der Mülhauser Straße sowie an zwei Stellen der Wiescherstraße. Es sei aber nicht möglich, die Messstellen rund um die Uhr und an Wochenenden zu besetzen.
Auf Anregung der Politik habe man jedoch eine zusätzliche Messstelle in Höhe der Vossstraße 3 (Richtung Gysenbergstraße) eingerichtet, berichtete die Verwaltung. In Gegenfahrtrichtung sei dies aus technischen Gründen aber nicht möglich.