Herne. . In Berlin ist das Netzwerk der Herner Familienzentren mit dem Kita-Preis ausgezeichnet worden. Die 10 000 Euro Preisgeld sind schon verplant.

Mit einem eigens gecharterten Bus ist die 42-köpfige Herner Delegation Mittwoch nach Berlin gereist: Dort wurde zum ersten Mal der Deutsche Kita-Preis verliehen, um den sich das Netzwerk der Herner Familienzentren in der Kategorie „Bündnisse“ beworben hatte – und als einziges Projekt aus NRW nominiert worden war. Am Ende des Tages war die Freude der Delegation groß: Unter den fünf Ausgezeichneten kamen die Herner auf einen der vier zweiten Plätze.

„Das ist schon was“, freute sich Ulrich Klonki, Vorsitzender des Ausschusses Kinder, Jugend, Familie, nach der Preisverleihung. Der Preis sei eine sehr große Wertschätzung der Arbeit, die in Herne in den Familienzentren geleistet werde. „Wir haben uns alle riesig gefreut“, gibt Klonki die Stimmung wieder.

Trägerübergreifende Zusammenarbeit

23 Familienzentren mit insgesamt 38 beteiligten Einrichtungen gibt es zurzeit in Herne. Sie arbeiten vielfach trägerübergreifend zusammen: Die Stadt, die beiden großen Kirchen und Wohlfahrtsverbände kooperieren in unterschiedlichen Zusammensetzungen. „Das ist eher unüblich und funktioniert in Herne hervorragend“, freut sich Sabine Jäger, die im städtischen Fachbereich Kinder, Jugend, Familie für die Familienzentren und das 2012 gegründete Netzwerk zuständig ist.

Treffen mehrmals im Jahr

Dass ein solcher übergreifender Zusammenschluss erforderlich war, habe sich mit der Gründung der ersten Familienzentren 2006 gezeigt, so Sabine Jäger. Aus den damals entstandenen Arbeitskreisen habe sich das Netzwerk entwickelt. Mehrmals im Jahr treffen sich dessen Mitglieder – Träger, Kita-Leitungen, Stadt – um Aktuelles und Grundsätzliches zu besprechen. „Dabei wird die große Linie abgestimmt, wie das im Detail aussieht, legen die Einrichtungen fest“, so Sabine Jäger. Die Mitglieder des Netzwerks äußern aber auch Wünsche, wie einen Info-Tag für neue Kita-Mitarbeiter zu organisieren.

Fachtagung und spezielle App

Für den Kita-Preis, den Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und die Frau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender, übergaben, hatten sich die Herner mit einem ausführlichen Porträt des Netzwerks empfohlen; im Januar informierten sich außerdem Fachleute vor Ort. Das Preisgeld in Höhe von 10 000 Euro soll zum einen für eine Fachtagung für die Fachkräfte verwendet werden; zum anderen soll es in die Finanzierung einer App fließen, mit deren Hilfe sich schnell die Angebote der Familienzentren abrufen lassen.

>> 1400 BEWERBUNGEN UM DEN KITA-PREIS

Der Deutsche Kita-Preis wurde zum ersten Mal verliehen.

Die Auszeichnung ist eine Initiative des Bundesfamilienministeriums, der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung in Partnerschaft mit der Heinz und Heide Dürr Stiftung, der Karg-Stiftung und dem Didacta-Verband.

Für den Preis hatte es über 1400 Bewerbungen gegeben.