Herne. . In Herne hat ein Zentrum für Vermittlung eröffnet: Besucher sollen an der Heidstraße auch spontan vorbeikommen können.
Herne beschreitet einen neuen Weg, um die nach wie vor hohe Arbeitslosigkeit zu senken: Montag wurde das Zentrum für Vermittlung eröffnet. Dort bündeln Agentur für Arbeit, Jobcenter und Herner Bündnis für Arbeit Kräfte und Wissen. Ziel: mit einem möglichst niederschwelligen Angebot mehr Beschäftigung zu schaffen.
Der Impuls kam von Jobcenter-Chef Karl Weiß. Sein Ansatz: Im Bündnis für Arbeit, das im Herbst 2015 mit zahlreichen Akteuren geschmiedet wurde, seien viele Dinge gut gelaufen, mit dem Zentrum könnten die Aktivitäten professionalisiert werden. Arbeitgeber und Menschen, die Arbeit suchen, sollen besser zueinander finden.
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Das ist eins der Hauptprobleme auf dem Herner Arbeitsmarkt: 78 Prozent der Menschen ohne Job sind Langzeitarbeitslose, bei 8000 Menschen stimme die Qualifikation nicht mit den Anforderungen der Unternehmen überein, so Regine Schmalhorst, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit. Im Zentrum für Vermittlung - in den ehemaligen Räumen des Gebäudemanagements an der Heidstraße am Wanne-Eickeler Hauptbahnhof untergebracht - sollen beide Seiten betreut werden, damit es am Ende doch passt.
Lob von OB Frank Dudda
Ein zentraler Aspekt, so Schmalhorst: „Wir wollen weg von dem Gedanken ,Ich muss zum Amt’.“ Die Anlaufstelle solle ein Art neutraler Boden sein und stehe auch für spontane Besuche offen. Um die Leistungen zu nutzen, müsse man nicht arbeitslos oder arbeitssuchend gemeldet sein.
Für Oberbürgermeister Frank Dudda ist das Zentrum ein wichtiger Baustein im Bündnis für Arbeit. Es soll weitere Dynamik bei der Schaffung von Arbeitsplätzen sorgen, für ansiedlungswillige Unternehmen könne so eine Betreuung ein Argument sein, die Flagge in Herne zu hissen. Und es soll ein Zeichen nach außen setzen, dass Herne auf Veränderung setzt.
Er freue sich auf die monatliche Arbeitslosenstatistik so Dudda - weil die Quote seit einiger Zeit sinke und im April bei 11,1 Prozent lag. Dudda hofft, dass mit Hilfe des Zentrums Zukunft vielleicht eine 10 vor dem Komma steht. Karl Weiß ist in dieser Hinsicht zurückhaltender. Ein Wunder von Herne sei wohl nicht zu erwarten, aber mit dem neuen Angebot gehe man einen Schritt in die richtige Richtung.