herne. . 86 Zuwanderer aus Integrationsklassen wechseln im Schuljahr 2018/19 in den normalen Schulbetrieb. Herne muss deshalb Schulcontainer aufstellen.
Einige Herner Schulen stehen zum Start des Schuljahrs 2018/19 vor neuen Herausforderungen: 86 Schüler aus Zuwandererfamilien sollen nach dann 24 Monaten in Integrations- und Sprachförderklassen in den normalen Schulbetrieb integriert und auf die Jahrgangsstufen 6 bis 9 verteilt werden. Das betrifft vor allem die Gesamtschulen und die Hans-Tilkowski-Schule. Um diese und weitere Schülerbewegungen bewältigen zu können, stellt die Stadt nach den Sommerferien neue Container auf.
Das ist das vorläufige Ergebnis einer Regionalkonferenz der Bezirksregierung Arnsberg, der Stadt und der Schulleiter aller weiterführenden Herner Schulen. Die Stadt hätte sich flexiblere Lösungen gewünscht, räumt Klaus Hartmann, Leiter des Fachbereichs Schule, auf Anfrage ein. Das sei aber nicht möglich, weil die Bezirksregierung auf eine Integration durch eine Verteilung aller Schüler aus Flüchtlings- und Zuwandererfamilien auf Regelklassen poche. Die positive Botschaft sei, dass die Herausforderungen auf mehrere Herner Schulen verteilt werden könnten.
Gymnasien und Realschulen geben Schüler ab
Die im Vorfeld von Elternvertretern befürchtete Auflösung bestehender Klassenverbände in Stufe 7 dürfte allerdings nicht immer zu verhindern sein. Denn: Zusätzlich zu den sogenannten Seiteneinsteigern aus Integrationsklassen wird im Sommer in Stufe 7 wie in jedem Jahr eine nicht unerhebliche Zahl „einheimischer“ Schüler aus Leistungsgründen von Gymnasien und Realschulen an Gesamtschulen wechseln müssen. Die konkreten Zahlen stehen erst kurz vor den Sommerferien fest.
Diese Art der „Abschulung“ stößt Jahr für Jahr auf Kritik. Und auch die Tatsache, dass die Seiteneinsteiger der an Gymnasien und Realschulen eingerichteten Integrationsklassen in der Regel die Schulform wechseln müssen, ist nicht unumstritten. Das Land habe es bisher nicht geschafft, Modelle zu entwickeln, die Abschlüsse für Seiteneinsteiger an allen Schulformen ermöglichten, so Hartmann. Dies löste jüngst auch im Schulausschuss ein negatives Echo aus – so bei Thomas Spengler (SPD) und Uwe Scholle, dem Realschul-Vertreter.
Hans-Tilkowski-Schule und Gesamtschulen im Fokus
Und so sollen die in Regelklassen wechselnden Seiteneinsteiger unter Vorbehalt der Genehmigung durch Arnsberg verteilt werden:
– Jahrgangsstufe 6: 29 Schüler vorwiegend an die Hans-Tilkowski-Schule. Zusätzlich wechselt nach den Sommerferien der dann 10. Jahrgang der auslaufenden Hauptschule Hölkeskampring an diese Hauptschule.
– Stufe 7: 15 Schüler an Erich-Fried und die Mont-Cenis-Gesamtschule.
– Stufe 8: 25 Schüler an die Gesamtschule Wanne-Eickel.
– Stufe 9: 17 Schüler an die Gesamtschule Wanne-Eickel. Hier will die Stadt mit der Bezirksregierung noch über Modelle zur Vorbereitung dieser Gruppe auf den Besuch eines Berufskollegs sprechen.
– Stufe 10: Zuwanderer wechseln nach 24 Monaten in Integrationsklassen direkt an ein Berufskolleg.
Container für jeweils vier Klassen- bzw. Differenzierungsräume sollen an den Gesamtschulen Wanne-Eickel und Erich-Fried sowie an der Hans-Tilkowski-Schule aufgestellt werden.
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Auch aus Sprachförderklassen in Grundschulen wechseln Seiteneinsteiger aus Zuwandererfamilien nach 24 Monaten an weiterführende Schulen. Dies erfolgt über das normale Anmeldeverfahren.
Bei 49 Schülern ist dies nach Angaben der Stadt im Schuljahr 2018/19 der Fall. 22 dieser Schüler werden künftig Gesamtschulen und sechs die Hauptschule besuchen; der Rest verteilt sich auf die anderen Schulformen.