Herne. . Kein Chaos, bessere Organisation, überdachte Halle: Die Kunden des neuen Wertstoffhofs an der Meesmannstraße zeigten sich am Samstag zufrieden.

Gemeinsam mit seinem Vater hebt der 17-jährige Jakub Pietrasik am Samstagvormittag den schweren Fernseher aus dem Kofferraum ihres Wagens. Mit einem kräftigen Wurf landet das alte Röhrengerät kurz danach in einem der Müllcontainer des am Freitag neu eröffneten Recyclinghofs an der Meesmannstraße.

Für Jakub Pietrasik ist der Wertstoffhof eine ganz neue Erfahrung: „Ich recycle heute zum ersten Mal auf so einem Gelände“, so der 17-Jährige. Beschweren kann er sich nicht: „Ich komme gut zurecht. Mein Vater und ich haben sofort sehen können, wo wir mit unserem Sperrmüll hinmüssen“. Auch habe es keine lange Wartezeit am Eingang oder an den Containern gegeben. Zeit für den Kunden sparen und weniger Chaos bei großem Andrang sind unter anderem Ziele, die mit der Erneuerung des Recyclinghofes erreicht werden sollen.

Aufgeräumter und organisierter

Auch Anil Nagathil hat das Gefühl, dass es jetzt „flüssiger läuft“ am Recyclinghof. Er sei schon vor der Neueröffnung oft hier gewesen und im Vergleich dazu wirke jetzt alles aufgeräumter und organisierter. „Außerdem finde ich gut, dass der Hof jetzt überdacht ist“, merkt Nagathil an. Etwas lästig sei nur, dass er sich jetzt noch einmal ganz neuorientieren müsse. „Vorher habe ich gewusst, wo alles war“. Entsorgen will Anil Nagathil neben CDs, DVDs und Kleingeräten nämlich auch alte Nagellackfläschchen seiner Freundin und ist deswegen schon auf der Suche nach dem Entsorgungslaster für Schadstoffe.

Markus Rex, Mathias Meister und Jörg Metz (v.l.) laden jede Menge Grünabfall ab.
Markus Rex, Mathias Meister und Jörg Metz (v.l.) laden jede Menge Grünabfall ab.

Während die einen Sperrmüll und Schadstoffe entsorgen, fährt Mathias Meister die große Rampe zur Entsorgungsstation mit einem Anhänger voll Grünabfall hoch. Der 45-Jährige hat seinen Abfall schon öfter am Recyclinghof abgegeben. „Das Gelände ist seit der Neueröffnung auf jeden Fall großzügiger“, lobt Meister und beginnt damit, das Grünzeug in den Container zu werfen. Trotzdem sei noch nicht alles optimal. „Mein Vorschlag wäre, eine Rampe für Anhänger bei den Containern aufzubauen, damit man so Sperrmüll besser und schneller loswerden kann“, erklärt der 45-Jährige.

Container lassen sich bequem befüllen

Alles in allem scheinen die Kunden jedoch zufrieden mit dem neuen Recyclinghof zu sein. Ein weiterer Besucher lobt, dass man nun den Müll bequem von oben in die Container werfen kann und sich nicht mehr damit abrackern muss, den Abfall von unten in den Container zu stemmen. Florian Jahns, Mitarbeiter am Recyclinghof, sieht auch eindeutige Verbesserungen seit der Neueröffnung. „Die Kunden können sich besser verteilen, da wir viel mehr Plätze zur Entsorgung haben. So gibt es bei großem Andrang nicht mehr so viel Chaos, wie früher“. Hausmeister Patrick Krauser ist sich da allerdings noch nicht so sicher. Zwar sei alles sortierter als vorher, aber bisher sei der große Andrang noch ausgeblieben. „Mal sehen wie es dann aussieht, vor allem was Wartezeiten und Warteschlangen angeht“.

>> PLATZ AUF 23 000 QUADRATMETERN
Der neue Wertstoffhof an der Meesmannstraße erstreckt sich über eine Fläche von 23 000 Quadratmeter. Bisher waren es 9000 Quadratmeter.Der alte Wertstoffhof an der Südstraße ist mit der Eröffnung des neuen geschlossen.

Das neue Gebäude besteht aus 149 vorgefertigten Elementen. Die Betonteile sind rund 1500 Tonnen schwer.