Herne. . Der neue Wertstoffhof an der Meesmannstraße hat am Freitag eröffnet. Abfallstation soll auch das Umweltbewusstsein fördern.
Mit einem Geschenk hatte Isaac Otoo kaum gerechnet, als er sich zum Recyclinghof an der Meesmannstraße aufgemacht hatte. Aber da er der erste Kunde der neu eröffneten Anlage sein sollte, überreichte ihm Horst Tschöke, Chef von Entsorgung Herne, weiße Orchideen. Und wenn schon Wertstoffhof, dann richtig: Die Vase hatte Mitarbeiterin Christiane Böer aus Reststoffen hergestellt.
Entsorgung-Chef spricht von „verbessertem Service“
„Ich bin sehr glücklich, den Bürgern dieses Angebot mit veränderten und verbesserten Service bieten zu können“, betonte Tschöke zum Auftakt. Oberbürgermeister Frank Dudda sprach von modernen und komfortablen Möglichkeiten für die Bürger, sich von ihrem Abfall zu trennen.
Im April 2014 hatte Entsorgung Herne die Planungen für den neuen Wertstoffhof aufgenommen. Ursprünglich sollte bereits im Herbst 2016 Eröffnung gefeiert werden. Die Baukosten erhöhten sich im von ursprünglich 4,8 Millionen auf 5,6 Millionen Euro.
Kosten hängen von Art und Volumen des Mülls ab
Apropos Kosten: Kunden des Wertstoffhofes zahlen abhängig vom Müllvolumen und von der Abfallart. Für Altpapier, Kleidung oder Altgeräte, um nur einige Beispiele zu nennen, zahlt der Kunde nichts, bei Sperrmüll, den auch Isaac Otoo ablieferte, sind es fünf Euro für einen und zehn Euro für zwei Kubikmeter, bei Grünabfällen jeweils die Hälfte.
Recyclinghof ist für Herner Bürger gedacht
Der Recyclinghof ist eine Station für die Herner Bevölkerung. Hat der Wagen eines Autofahrers das Kennzeichen einer anderen Stadt, behalte man sich vor, den Kunden zu fragen, warum er in Herne entsorgen wolle, so Tschöke.
Für mehr Sicherheit und Übersichtlichkeit auf dem Gelände wird dadurch gesorgt, dass Kunden- und Betriebsverkehr voneinander getrennt sind. Zudem bietet die Anlage Wetterschutz, ist doch die Containerstation komplett überdacht. Das Umweltbewusstsein schulen und schärfen sollen die Angebote im Besucherzentrum.
Gemeinsam mit der Verbraucherzentrale ist beispielsweise ein – schon ausgebuchter – Workshop zum Thema „Kosmetika ohne Mikroplastik“ geplant.
Kita-Leiterinnen informieren sich über Abfallvermeidung
Kita-Leiterinnen haben einen Termin vereinbart, weil in den Einrichtungen Abfallvermeidung weiter gestärkt werden soll. Die Öffnungszeiten sind einheitlich gestaltet. Montags bis freitags ist das zehnköpfige Team unter Leitung von Florian Jahns von 9 bis 17 Uhr und samstags von 8 bis 14 Uhr erreichbar.
Mittwochs sei die Besucherfrequenz am geringsten, die sich aber zum Wochenende hin steigern werde. Gestern herrschte übrigens den ganzen Tag über reger Betrieb.
>>> SO WERDEN BÜRGER DEN MÜLL LOS
1.Wegweiser zeigen dem Autofahrer den Weg zur Einfahrt auf das Gelände an. Am Eingangstor stehen Mitarbeiter von Entsorgung Herne, die entsprechend den Müllmengen die Gebühr festlegen.
2.Diese zahlt der Besucher direkt. Eigentlich gibt es auf dem Weg zur Kasse zwei Fahrspuren, da aber nach Angaben von Horst Tschöpe der falsche Kassencontainer geliefert wurde, kann nur eine Spur genutzt werden.
3.Hat der Kunde die Kasse passiert, gelangt er schon nach wenigen Metern zur Rampe, die ihn zur überdachten Wertstoffhalle führt.
4.Da die Container ebenerdig ihren Platz haben, heißt das für den Kunden: er wirft den Abfall von oben in die Behälter.
5.Dazu hält er mit dem Auto in der für den jeweiligen Container vorgesehenen Parkbucht. Schilder geben Auskunft, welches Material hier hin gehört.
6.Die Annahme von Elektro- und Kühlgeräten oder auch Schadstoffen wie Farbe erfolgt an einer dafür gesehenen Theke.
7.Für Bauschutt, Altpapier und Textilien stehen eigene Behältnisse bereit.
8.Hat der Kunde den Müll abgegeben, verlässt er den Hof, ohne nochmalige Kontrolle.