herne. . Auf dem Knipping-Dorn-Gelände herrscht wegen eines Rechtsstreits weiter Stillstand. Der Unmut bei Anwohnern des alten Industrie-Areals wächst.

Bei der Entwicklung des Knipping-Dorn-Geländes hakt es nach wie vor. Nach einer Zwangspause wegen mehrerer Rechtsstreitigkeiten zwischen der Stadt und dem Investor für eine Wohnbebauung sollen die Bagger aber bald anrollen. Bei Anwohnern wächst derweil der Unmut über die Situation.

Der Herner Architekt Jürgen Köhne.
Der Herner Architekt Jürgen Köhne.

Das Herner Büro AGIS will nach Angaben von Architekt Jürgen Köhne für die hessische Heinz Mayer GmbH bis Mai Bauanträge für folgende Vorhaben einreichen: ein Mehrfamilienhaus mit 18 Wohnungen an der Bahnhofstraße 140-142 sowie Reihenhäuser mit 30 Wohneinheiten sowie ein kleineres Mehrfamilienhaus an der Dornstraße. Die Auseinandersetzungen mit der Stadt unter anderem über den Umgang mit Altlasten seien im vergangenen Jahr an einem „Runden Tisch“ ausgeräumt worden, so Köhne auf Anfrage der WAZ.

Kein Fortschritt auf dem größeren Teil des Areals

Nach wie vor kein Fortschritt in Sicht ist dagegen auf dem größeren Teil des ehemaligen Industrie-Areals. Auf Anfrage der Ratsfraktion Piraten-Alternative Liste berichtete die Stadt jüngst im Planungsausschuss, dass der Abbruch der ehemaligen Schraubenfabrik und der Nebengebäude noch nicht abgeschlossen sei.

Auf dem Grundstück fänden sich nach wie vor größere Aufschüttungen, so dass eine abschließende gutachterliche Dokumentation noch nicht habe erstellt werden können, so die Verwaltung. Auf Anfrage der WAZ wollte die Gummersbacher Arnold Knipping Holding, die zumindest 2016 noch Eigentümerin dieses Teil des Areals war, am Dienstag keine Stellungnahme abgeben.

Lücke im Bauzaun

Im Umfeld des Knipping-Dorn-Geländes ist die Verärgerung über die Situation groß. „Ich werde von immer mehr Bürgern auch aus anderen Stadtteilen angesprochen“, sagt Anwohner und Grünen-Kommunalpolitiker Winfried Kohs. Das Unverständnis nehme zu. „Das ist eine Zumutung“, sagt Kohs über den Stillstand.

Von dem Gelände seien auch Gefahren ausgegangen. So sei zwischenzeitlich auf dem angrenzenden Toom-Parkplatz im Bauzaun zum Dorn-Gelände eine größere Lücke gewesen, die den freien Zugang auf das Areal ermöglicht habe. Und das vor dem Hintergrund, so Kohs, dass im Mai 2015 ein 14-jähriger Junge bei einem Sturz vom Fabrikdach gestorben sei. Glücklicherweise sei diese Sicherheitslücke dann aber behoben worden, so der Grüne.

So sieht die Stadt die rechtliche Auseinandersetzung

Aus Sicht der Stadt stellt sich die rechtliche Auseinandersetzung mit dem Eigentümer einer Teilfläche des Knipping-Dorn-Gelände etwas anders dar.

Während die Eigentümerseite bzw. Architekt Köhne davon spricht, dass inzwischen eine „einvernehmliche Lösung“ erzielt worden sei, teilte die Stadt dazu im Ausschuss nur mit, dass am Verwaltungsgericht noch Klagen des Eigentümers anhängig seien.