Herne. . Die Herner Frauenwoche unter dem Motto „Frauenstimmen“ ist am Samstag im Kulturzentrum eröffnet worden. Viele Termine für Frauen.
Wir schreiben das Jahr 2018: das heißt 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland, 25 Jahre Frauenwoche in Herne. Und diese alljährliche Veranstaltungsreihe der Gleichstellungsstelle ist am Samstag im Kulturzentrum unter dem Motto „Frauenstimmen“ eröffnet worden.
Zwischen den Ständen von Einrichtungen und Beratungsstellen, tummeln sich am Samstag Frauen jeden Alters. Graue Haare, Kopftücher und Rollstühle – alles ist dabei. Organisatorin Sabine Schirmer-Klug ist Gleichstellungsstellungsbeauftragte der Stadt und freut sich über die Resonanz. Was vor 25 Jahren mit einem „Frauentag“ in der Stadtbibliothek begann, sei zu zwei Wochen voller Veranstaltungen und mit weit über 1000 überregionalen Besucherinnen geworden.
Stimme gegen Diskriminierung
Oberbürgermeister Frank Dudda lobt in seiner Eröffnungsrede die Entwicklung der Gesellschaft: Veranstaltungen wie diese zeigten, wie „toll“ sich die Gesellschaft in 100 Jahren entwickelt habe. Dennoch, auch im Herner Stadtrat liege der Frauenanteil gerade einmal 30 Prozent. Man sei auf einem guten Weg, müsse sich als Stadt aber immer fragen, was man noch tun könne. „Die Entwicklung einer modernen Gesellschaft nimmt in Herne Gestalt an. Es hoppelt und ruckelt noch ein bisschen, aber alles wird gut“.
Emanzipierung und Gleichstellung seien noch nicht abgeschlossen; da sind sich an diesem Samstag dennoch alle einig. In einer Diskussion erläutert CDU-Staatssekretärin Ingrid Fischbach, was ohne Frauen in der Politik fehle: die weibliche Sicht; eine nachhaltigere und ganzheitliche. Doch eine Bundeskanzlerin oder Parteivorsitzende allein mache keine gleichgestellte Politik. Doch was tun für mehr Repräsentation? Die Antworten lauten: Niederlagen in Kauf nehmen, Unangenehmes ansprechen, wenn nötig auch die 150 Prozent bringen. Fischbach rät allen jungen Politikerinnen: „Seid mutig und selbstbewusst und traut euch alles zu, denn das machen die Männer ja auch“.
Aufklärungsveranstaltungen und Workshops
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Die Frauenwoche 2018 will Frauen ermutigen, ihre Stimme gegen Benachteiligungen, wie Altersarmut, niedrigere Einkommen oder Diskriminierung zu erheben und für eine politische, rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung zu stimmen. Bis zum 18. März reihen sich Aufklärungsveranstaltungen, Workshops und Vorführungen im Rahmen der „Frauenwoche“ aneinander. Sabine Schirmer-Klug empfiehlt besonders den Besuch der Autorenlesung aus dem Buch „Rosie und die Suffragetten“ am Dienstagabend, und den Schlagfertigkeits-Workshop am 14. März.