Herne. Experten und Bürger haben am Freitag über die Zukunft der Wanner Fußgängerzone diskutiert. Diese Ideen haben sie zur Belebung der Meile.
Auf Einladung des SPD-Ortsvereins Wanne haben Experten und Bürger am Freitagabend in der Gasttätte „Wanner Hof“ an der Kolpingstraße die Zukunft der Wanner Innenstadt, insbesondere der Fußgängerzone diskutiert. Als Experten nahmen teil: Stadtplanungs-Chef Achim Wixforth, Volker Bleikamp, Vize des Fachbereichs Stadtentwicklung, und Stefanie Thomczyk vom Kreativquartier „Hallenbad“.
Schon im Vorfeld der eigentlichen Debatte dämpfte Orsvereins-Chef Winfried Marx allzu große Erwartungen: „Die Wanner Fußgängerzone wird nie eine blühende Einkaufsmeile.“ Er forderte aber dazu auf, ins Gespräch zu kommen und Anregungen einzubringen: „Wir brauchen neue Ideen.“
Volker Bleikamp, der sich nach eigenen Angaben seit 30 Jahren mit der Wanner Innenstadt beschäftigt, meinte: „Die Entwicklung ist nicht so, wie wir uns das gewünscht hatten.“ Dennoch sei „nicht alles verloren“. Mit der Ansiedlung von Kaufland sei ein Zeichen gesetzt worden. Doch der obere Bereich der Hauptstraße sei nicht optimal: „Die Fußgängerzone ist zu lang.“
In Bezug auf den kürzlich von Oberbürgermeister Frank Dudda erhofften „Pakt für Wanne“ sagte Achim Wixforth: „Stadterneuerung ist immer ein langsamer Prozess. Wir müssen den Blick nach vorn richten, Jammern hilft nicht. Wir brauchen einen langen Atem.“ Positiv für die Belebung der Wanner Fußgängerzone mit ihren von Bleikamp festgestellten rund 20 leer stehenden Ladenlokalen würden sich so genannte „weiche Faktoren“ auswirken.
Mahnung an die Wirtschaftsförderer
Für die ist unter anderem Stefanie Thomczyk vom Kreativquartier „Hallenbad“ zuständig. Sie sagte, man müsse auch den Dialog mit den Kulturen suchen, was auch für sie als gelernte Sozialarbeiterin nicht immer einfach sei.
Zu den weichen Faktoren zählen auch Kultur und Gastronomie. Die Kultur falle so gut wie aus, beklagte ein Bürger. Außerdem, dass Gastronomen, die vor ihren Lokalen Außensitzplätze einrichten wollten, von der Stadt oft „Steine in den Weg“ gelegt bekämen.
Jens Rohlfing, Sprecher der Werbegemeinschaft Wanne, lieferte sich ein mitunter erheiterndes Duell mit Volker Bleck, SPD-Mitglied im Stadtrat. Rohlfing plädierte, nachdem sich der Mittwochsmarkt für diesen früher müden Wochentag als belebend erwiesen habe, für einen zweiten Markt-Tag am Samstag und die Befahrbarkeit der Fußgängerzone für Radfahrer: „Eine Koexistenz auf dieser breiten Straße muss doch möglich sein.“
Ein Bürger beklagte den Zustand des Weihnachtsmarktes. Er regte an, die Standgebühr zu erlassen. Außerdem ging eine Mahnung an die Wirtschaftsförderung: Diese müsse ihren Schwerpunkt auf Wanne legen. Darüber hinaus müssten, wie in anderen Städten, mehr Quartiersmanager eingestellt werden. Wie die finanziert werden könnten, blieb offen.