Herne. . Die Unabhängigen Bürger fordern ein Verbot für Pferde beim großen Kirmesumzug im Sommer. So wollen sie es durchsetzen.
Die Unabhängigen Bürger (UB) wollen Pferde vom großen Kirmesumzug verbannen. „Die Ereignisse in Köln bringen das Fass zum Überlaufen“, sagt Ratsherr Bernd Blech zur WAZ. Gemeint ist: Im Kölner Rosenmontagszug sind Pferde einer Kutsche durchgegangen, fünf Menschen wurden nach Polizeiangaben „leicht bis mittelschwer“ verletzt.
Auf UB-Initiative sollen nun Pferde und Pferdegespanne beim Kirmesumzug verboten werden. Einen entsprechenden Antrag hat Ratsherr Blech ins Rathaus geschickt. Pferde, begründet er, hätten beim Umzug nichts mehr zu suchen – „Tradition hin oder her“. Auf der einen Seite müssten die Besucher vor den Tieren geschützt werden, auf der anderen Seite aber auch die Pferde selbst. Die UB verstünden sich auch als Tierschutzpartei, sagt Blech. Und stellt fest: Für die Pferde sei der Umzug „Tierquälerei“. Beim Kirmesumzug – immer am ersten Samstag im August – säumen Zehntausende die Straßen zwischen Eickel und dem Cranger Kirmesplatz.
Zwei Verletzte im Jahr 2012
Auch interessant
Blech erinnert daran, dass es auch beim Kirmesumzug Verletzte durch Pferde gab. Konkret: 2012 scheute in Eickel ein Pferd, der Reiter konnte nicht verhindern, dass das Tier ausbrach und auf dem Gehweg der Hauptstraße zwei Zuschauer verletzte: Eine Frau (82) kam ins Krankenhaus, ein Junge (9) konnte vor Ort behandelt werden.
Nach Auskunft der Stadt sind beim Festumzug üblicherweise zwei Gruppen mit Pferden dabei: ein berittener Fanfarenkorps und ein Wagen der Warsteiner Brauerei. Unterwegs, so Stadtsprecher Christoph Hüsken, seien „also jeweils Pferde, die an solche Situationen gewöhnt sind“. Konsequenzen hat die Verwaltung zunächst nicht geplant. „In Hinblick auf die Ereignisse beim Kölner Rosenmontagszug warten wir auf die Ergebnisse der Untersuchungen zum Unfallhergang“, so Hüsken zur WAZ. Außerdem beobachte die Stadt „weiter die Entwicklungen zu Pferden in Festzügen aufmerksam“. Eine Entscheidung über den Antrag trifft die Politik, möglicherweise bereits der Rat am Dienstag, 27. Februar.