Herne. . Die Zustände im Wohnblock Cranger Straße 72-80 bleiben ein Ärgernis. Die Stadt berichtete im Bezirk Wanne über „eine Vielzahl von Problemen“.

Die Schrottimmobilien Cranger Straße 72-80 bleiben für das Umfeld und die Stadt ein großes Ärgernis. Auf Anfrage von Gabi Braszka (SPD) hat die Stadt am Dienstagabend in der Bezirksvertretung Wanne über die aktuelle Situation informiert. Und die hat es in sich.

38 Menschen leben dort

Die nackten Zahlen: Von sechs Häusern sind zurzeit nach Angaben der Stadt drei bewohnt - Nummer 72, 72a und 78. 38 Menschen leben dort: 37 Rumänen und ein Bulgare. Elf Bewohner sind minderjährig.

Die Gebäude hätten unterschiedliche Eigentümer; einer lebe auch dort. Mit den Verwaltern der anderen Häuser stehe die Stadt in Kontakt. Ein Haus sei versiegelt und werde es auch bleiben, so Sigrid Mertens, Leiterin des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD). Dort sei „Schindluder beim Energiebezug“ getrieben worden. Und: Eine aktuelle Untersuchung des Fachbereichs Bauordnung habe ergeben, Haus Nummer 80 vorerst nicht mehr bewohnbar sei.

KOD-Chefin: Lösung für Dauerproblem nicht in Sicht

Nicht der einzige Missstand. „Es gibt dort eine Vielzahl von Problemen“, sagte Mertens. Zum Beispiel: Altreifen, Schrottautos und Abfall im Hof des Wohnblocks. „Das sind Menschen, die ein anderes Müllverhalten haben“, so die KOD-Chefin. Die Stadt sei kommunikativ und habe vieles versucht. Zum Ziel führten aber nur Zwangsmaßnahmen. „Es wird immer mal wieder aufgeräumt.“ Hof und Umfeld seien dann aber auch schnell wieder zugemüllt.

Eine Lösung des Dauerproblems konnte Sigrid Mertens den Bezirkspolitikern nicht in Aussicht stellen. „Wir sind mit dem Kommunalen Ordnungsdienst regelmäßig vor Ort. Sie können sich sicher sein, das wir alles tun, was wir im Rahmen der Gesetze tun können“, so die KOD-Leiterin.

Das 2014 eröffnete Rheumazentrum erhält eine direkte Busanbindung.
Das 2014 eröffnete Rheumazentrum erhält eine direkte Busanbindung.

Positiv beschieden wurde dagegen von der Verwaltung ein Vorstoß von SPD und CDU: Das 2014 eröffnete Rheumazentrum an der Rathausstraße soll nun endlich eine Haltestelle erhalten. Noch in 2018 soll der Rat einen Beschluss zur Errichtung eines Haltepunktes für die Buslinie 323 fassen, sagte Josef Becker, Leiter des Fachbereichs Tiefbau und Verkehr. Die Haltestellen könnten zu 100 Prozent aus der sogenannten Aufgabenträgerpauschale finanziert werden. „Die Planung hat es in sich und ist sehr komplex“, sagte Becker. Eine Barrierefreiheit sei zwingend. Mit der HCR habe man bereits erste Abstimmungsgespräche geführt.

Forderung besteht seit Jahren

Die Forderung nach einem Bushalt fürs Rheumazentrum wird seit Jahren erhoben. Tenor der Politik: Die rund 550 Meter vom Hauptbahnhof bis zur Einrichtung an der Rathausstraße seien nicht zumutbar - schon gar nicht für Patienten. Das Verfahren habe sich auch deshalb in die Länge gezogen, weil sich ein zuständiger Mitarbeiter des Fachbereichs „woanders beworben hat“, so Becker im Bezirk.