Wanne-Eickel/Herne. Die Verkehrswacht Wanne-Eickel sucht nach einem Ersatz für den Platz der Jugendverkehrsschule. Der bisherige an der Karlstraße fällt weg.
. Gaffer, Raser, Autofahrer, die nicht einmal mehr auf der Autobahn eine Rettungsgasse frei halten – sie lassen nicht nur Polizei und Feuerwehr verzweifeln, sondern gefährden auch das Leben Unbeteiligter. Davon sind die Kinder, die die Jugendverkehrsschule besuchen, zwar noch Jahre entfernt, aber je eher sie lernen, sich sicher und korrekt im Verkehr zu bewegen, desto größer ist die Chance, dass sie es auch später einmal tun werden.
Deshalb ist es der Verkehrswacht Wanne-Eickel, die Kindern in ganz Herne das Abc des Straßenverkehrs vermittelt, ein Herzensanliegen, ihren Unterricht in Theorie und Praxis fortsetzen zu können. Bislang war das auf einem eigens ausgestatteten Platz neben der Grundschule an der Karlstraße in Wanne-Eickel möglich. Doch die Fläche steht nun nicht mehr zur Verfügung. Das Schulgebäude, das nicht mehr benötigt wird, soll abgerissen, die gesamte Fläche für eine Wohnbebauung verkauft werden (die WAZ berichtete).
Unbedingt eine stationäre Lösung
Heinrich Hendricks, Vorsitzender der Verkehrswacht, hat dafür auch Verständnis. Er hoffe aber, dass die Fläche, bis sie wirklich verkauft ist, vielleicht doch noch genutzt werden könne. Dennoch habe sich der Verein auf die Suche nach einem Ersatz gemacht. „Wir möchten unbedingt eine stationäre Lösung“, betonte er im Gespräch mit der WAZ. Das sei auch jetzt in einer Vorstandssitzung noch einmal ganz deutlich gemacht worden. Alles andere sei „Blödsinn“.
Diese Erfahrung habe die Verkehrswacht schon in Herne gemacht, wo es nur ein ambulantes Angebot gebe. Das mache sowohl den Ehrenamtlichen wenig Spaß, die die gesamte Ausrüstung – Fahrräder, Schilder usw – jedesmal dorthin transportieren und aufbauen müssten, als auch den Kindern. „Es ist natürlich viel schöner und einprägsamer, wenn sie auf einem richtigen Platz, mit richtigen Ampeln, Kreisverkehr und ähnlichem lernen können“, so Hendricks.
Viele Schulhöfe ungeeignet
Viele Schulhöfe eigneten sich schlicht nicht für die praktischen Übungen, die auch wegen der Pausen unterbrochen werden müssten. Gründe, so vermutet er, weshalb die Jugendverkehrsschule von Herner Schulen kaum nachgefragt sei. Er hoffe, dass sich auch mit Hilfe der Stadt ein geeigneter Platz in Herne finden lasse; idealerweise an zentraler Stelle, damit für die Kinder die Anfahrt nicht so weit ist und mehr Zeit für den Platz bleibt.
Die Stadt macht nicht viel Hoffnung, dass die „Karlstraße“ in diesem Jahr noch genutzt werden kann. „Die Fläche ist in der Vermarktung“, so Pressesprecher Christoph Hüsken. Der Fachbereich Stadtentwicklung stehe jedoch gerne für Gespräche mit der Verkehrswacht zur Verfügung – und wolle auch bei der Suche nach einer Fläche behilflich sein.
>> 900 KINDER NUTZEN JÄHRLICH DAS ANGEBOT
Zehn Wanne-Eickeler Grundschulen mit 900 Kindern nutzen jährlich das Angebot der Jugendverkehrsschule.
Die Stadt sorgt für den Bustransfer von den Schulen zur Karlstraße.
Die Fahrräder sind Spenden des Landes, der Landesverkehrswacht und weiterer Sponsoren.