Herne. . Die Klagen über die Verkehrssituation auf der Straße Auf dem Beil reißen nicht ab. Dabei geht es nicht nur um Ursachen und Folgen des Tagebruchs.

Der Tagesbruch im Dezember auf der Straße Auf dem Beil in Herne-Süd ist am Dienstagabend auf Anfrage der Fraktion Piraten-Alternative Liste Thema im Planungsausschuss gewesen. Zufrieden mit der Antwort der Stadt ist Ingo Heidinger (Piraten-AL) jedoch nicht. Derweil ist erneut Anwohner-Kritik an der aktuellen Verkehrssituation in der Siedlung laut geworden.

Stadt: Fahrbahnbefestigung nicht mehr ausreichend

Josef Becker, Leiter des Fachbereichs Tiefbau und Verkehr, erklärte, dass die erstmalige Fahrbahnbefestigung der Straße Auf dem Beil für heutige Achslasten nicht mehr ausreichend sei und die Fahrbahn mittelfristig erneuert werden müsse. Eine Tonnagebeschränkung - wie von Piraten-AL vorgeschlagen - sei nicht geplant, da „bituminöse Ausbrüche“ in der Fahrbahn sowohl durch Pkw als auch durch Lkw und Busse hervorgerufen werden könnten. Schäden würden aber „unverzüglich“ repariert. Ursache für den jüngsten Tagesbruch sei eine Unterhöhlung der Straße gewesen, hervorgerufen durch eine defekte Straßenablaufleitung.

AL-Ratsherr Heidinger bleibt aber bei seiner Meinung: Der Aufbau der Straße sei „Pfusch“ und „schon gar nicht geeignet für Busse.“ Und: Die HCR als Betreiberin der Buslinie habe es sich bei der Umleitungsplanung - Ursache ist eine Baustelle auf der Flottmannstraße - zu einfach gemacht (siehe auch: „Leserbrief“).

Probleme auch auf anderen Straßen

Folgen des Begegnungsverkehrs auf dem Eichenweg.
Folgen des Begegnungsverkehrs auf dem Eichenweg.

Zu Wort gemeldet hat sich nach dem WAZ-Bericht über Probleme durch die Umleitung auch Sören Lewik, Anwohner des Erlenwegs. Betroffen sei nicht nur die Straße „Auf dem Beil“, betont er. „Alle Anliegerstraßen rund um den Ententeich weisen erhebliche Schäden durch die Umleitung der Buslinie auf.“ Neben Schlaglöchern und Rissen auf den Straßen sei zunehmend Müll rund um die verlegten Haltestellen zu beobachten. Und: Gerade am Morgen und am frühen Abend hielten sich zahlreiche Autofahrer nicht an Tempo 30. Ihm stelle sich zudem die Frage, wer für die Kosten einer Straßenerneuerung aufkommen müsse. Der sonst übliche Anliegeranteil könne hier eigentlich nicht herangezogen werden, so Lewik.

Bürger sieht keine Alternative zur Umleitung

WAZ-Leser Ulrich Huth schrieb zu diesem Thema: „Ich kann durchaus nachvollziehen, dass es nervig ist, wenn man in der Straße Auf dem Beil Eigentum hat und alle 20 Minuten rauscht ein Linienbus vorbei. Ist man ja nicht gewohnt. Aber wo bitte ist die Alternative? Ältere und gehbehinderte Menschen, die oberhalb der Flottmannstraße, Vödestraße oder Zillertalstraße wohnen, haben es jetzt schon schwer genug, die geänderten Haltepunkte zu erreichen. Und im Übrigen: Das Tempo-30-Problem gibt es nicht nur in der Straße Auf dem Beil.“