herne. . Ein Tagesbruch sorgte im Dezember für Aufregung auf der Straße Auf dem Beil. Anwohner der Siedlung machen nun mobil und kritisieren die Lage.

Große Aufregung in Herne-Süd: Kurz vor Weihnachten hatte sich nach Kanalbauarbeiten ein Loch auf der Fahrbahn der Straße Auf dem Beil aufgetan. Das Loch ist inzwischen verfüllt worden, doch die Aufregung sowie Ärger über die Zustände haben sich längst nicht gelegt. Kritik an Rasern und der Bus-Umleitung wird laut. Auch der Planungsausschuss wird sich heute mit der Straße befassen.

Anwohner Hans-Joachim Bauernschmidt konnte am 21. Dezember gerade noch Schlimmeres verhindern, als er den Tagesbruch vor seinem Haus entdeckte und die Gefahrenstelle kurzerhand absperrte. Gefährliche Situationen gebe es aber auf der Tempo-30-Straße nach wie vor, berichteten Bauernschmidt und sein Nachbar Willi Hesse, der SPD-Bezirksverordneter in Herne-Mitte ist.

Anwohner: Autos und Busse fahren über Grünstreifen

Die Anwohner Willi Hesse (li.)  und Hans-Joachim Bauernschmidt schlagen Alarm.
Die Anwohner Willi Hesse (li.) und Hans-Joachim Bauernschmidt schlagen Alarm. © Svenja Hanusch

„Viele halten sich nicht an Tempo 30 und rasen hier durch. Das gilt auch für einige Fahrer von Linienbussen“, sagt der Sozialdemokrat. Die Stadt müsse die motorisierten Verkehrsteilnehmer durch zusätzliche Hinweise sensibilisieren, fordern Hesse und Bauernschmidt. Was sie ebenfalls ärgert: Beim Begegnungsverkehr in der schmalen und einseitig ab nachmittags zugeparkten Straße führen Autos und Busse über Bordsteine und Grünstreifen, was zu erheblichen Schäden geführt habe.

Wegen der Großbaustelle Flottmannstraße fährt zurzeit die HCR-Linie 312 über die Straße Auf dem Beil. Diese Umleitung sei eigentlich nicht notwendig, sagt Hesse. Und: Er habe früher selbst bei der Stadt gearbeitet und wisse, dass der Aufbau der Straße gar nicht für derartigen Schwerverkehr geeignet sei.

Ratsfraktion Piraten-AL fordert Beschränkungen

Dieser Ansicht ist auch der Stadtverordnete Ingo Heidinger (Piraten-Alternative Liste), der sich nach dem Tagesbruch die Situation vor Ort angeschaut hat. „Die Straße ist für die Befahrung mit Bussen völlig ungeeignet“, so der Ratsherr. Deshalb hätten diese Straße und wohl auch viele andere Einfamilienhaus-Siedlungen erschließende Straßen in Herne längst mit einer Tonnagebeschränkung versehen werden müssen.

In seiner Anfrage für die heutige Planungsausschuss-Sitzung will er unter anderem von der Stadt wissen, ob dies nun zumindest für Auf dem Beil geschehen werde. Außerdem berichtet er, dass die Stadt zurzeit mit einem Spezialfahrzeug das Herner Straßennetz erfasse. „Wie sieht das (Zwischen-)Ergebnis dieses Monitorings aus?“, fragt Heidinger.