Herne. Die Stadt hat sich auf Sturm und Orkan vorbereitet: Die Schulen arbeiten eingeschränkt, bei der Feuerwehr ist der Führungsstab im Einsatz.

Der 18. Januar scheint ein beliebtes Datum für schwere Stürme zu sein: Nach Kyrill im Jahr 2007 droht nun „Friederike“ mit Sturm und orkanartigen Böen. Die Stadt Herne hat Vorkehrungen getroffen.

Eltern von Grundschulkinder konnten selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken. Regulärer Unterricht fand bis zu zweiten Stunde statt, danach, so die Stadt „ist ein geregelter Heimweg zu organisieren – das heißt, die Kinder dürfen nicht unbegleitet nach Hause gehen.“ Kinder, die darüber hinaus eine Betreuung benötigen, können bis zum Schulende bzw bis zum Ende des Offenen Ganztag bleiben. Auch dann sollten sie nicht ohne Begleitung nach Hause gehen.

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Auch die Eltern von Kindern, die weiterführende Schulen besuchen, konnten selbst entscheiden, ob die Kinder gehen oder nicht. Ebenso wie an den Grundschulen mussten sie die Schulleitung über ihre Entscheidung informieren. Unterrichtet wird nur eingeschränkt: In den Realschulen und in der Hans-Tilkowski-Schule nur bis zur zweiten Stunde, in den Gymnasien und den Berufskollegs bis zur vierten Stunde. In der Erich-Fried-Gesamtschule fällt der Unterricht aus. Für eine Betreuung bis in den späten Nachmittag sei gesorgt.

Die Deutsche Bahn hat den Zugverkehr komplett eingestellt, betroffen sind vor allem Berufspender wie Taner Akkoc, der immer wieder auf die Anzeige auf dem Bahnsteig schaut, wo steht: „Der Zugverkehr ist wegen des Sturmtiefs Friederike zurzeit eingestellt“. „Ich bin Verkäufer und muss zur Arbeit nach Essen fahren.“ Der 32-Jährige hat seine Chefin schon angerufen, dass es später werden kann und wartet weiter im Hauptbahnhof: „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, lächelt Taner.

Auto in Eickel.jpg

Derweil hat auch Entsorgung Herne den Betrieb für Kunden, die ihren Müll bringen wollen, auf dem Wertstoffhof an der Südstraße eingestellt. „Da fliegt ja alles weg“, sagt Leiter Horst Tschöke. Auch alle Mülltouren werden aus Sicherheitsgründen eingestellt. „Ausgefallene Leerungen werden ab morgen so schnell wie möglich nachgeholt“, heißt es.

Der Recyclinghof bleibt heute geschlossen. entsorgung herne bittet um Verständnis.

Die Feuerwehr Herne empfiehlt dringend, nach Möglichkeit das Haus nicht zu verlassen. Wer dennoch raus müsse, solle besonders vorsichtig sein, weil durch den Sturm Dachziegel herunterfallen, Äste abbrechen und Bäume umstürzen könnten. Auch im Bereich von Baustellenzäunen sei besondere Vorsicht geboten. Bei der Feuerwehr hat der Führungsstab seine Arbeit aufgenommen, für die Freiwillige Feuerwehr besteht erhöhte Alarmbereitschaft. Das gilt auch für das Technische Hilfswerk (THW). Vorsichtshalber ist auch das DRK Herne/Wanne-Eickel informiert worden.

Die Stadt hat die Wochenmärkte, die donnerstags stattfinden, also in Elpeshof und in Röhlinghausen abgesagt.

Das Regionalforstamt Ruhrgebiet warnt eindringlich davor, Wälder zu betreten.

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