Herne. . Ein Teil der Dachfläche des Herner Parkhotels ist am Samstagnachmittag abgebrannt. Der betroffene Altbautrakt wird zurzeit aufwendig renoviert.
Als der Spaziergänger am Herner Stadtgarten am Samstagnachmittag gesehen hat, dass sich dichter Rauch aus dem Dach des Parkhotels an der Schaeferstraße wälzte, reagierte er sofort. „Er ist direkt ins Hotel gerannt und hat uns verständigt“, beschreibt Pächter Hendrik van Dillen im Gespräch mit der WAZ die Situation.
„Es ging dann alles ganz schnell“, so van Dillen weiter. Die per Notruf verständigte Feuerwehr sei innerhalb von zehn Minuten vor Ort gewesen. Als der Löschzug am Parkhotel eintraf, loderten die Flammen trotzdem bereits meterhoch.
Feuerwehr konnte Feuer von außen bekämpfen
Von dem Brand betroffen war der Altbau links vom Haupteingang des Parkhotels, der zurzeit aufwendig umgebaut wird. Wenige Stunden vor dem Brand war an dem Dach noch gearbeitet worden; nun stand es, so die Herner Feuerwehr, im mittleren Bereich auf einer Fläche von etwa 50 Quadratmetern voll in Flammen. Obwohl der Gebäudetrakt komplett eingerüstet ist, konnte die Feuerwehr den Brand von außen bekämpfen; von innen kam sie nicht heran. Durch das massive Vorgehen gegen die Flammen sei der Brand schnell unter Kontrolle gewesen, der Einsatz war um 18.24 Uhr beendet.
Im unmittelbaren Brandbereich, berichtet die Feuerwehr weiter, befanden sich neben 15 Rollen Schweißbahnen und anderen Bauutensilien auch vier Druckgasflaschen, die bereits über die für solche Fälle eingebaute Berstscheibe kontrolliert abgeblasen hatten bzw. dies noch im Verlauf des Einsatzes weiterhin taten. Die Flaschen wurden gekühlt und entfernt; eine Gefährdung habe nicht bestanden.
Hendrik van Dillen ist vor allem darüber erleichtert, dass keine Menschen durch das Feuer zu Schaden kamen. In dem betroffenen Trakt selbst hielt sich wegen des Umbaus niemand auf, und der Brand ereignete sich genau in der Mittagpause, als sich auch im Restaurant keine Gäste und keine Mitarbeiter mehr befanden. Die Hotelzimmer in diesem Teil seien sofort kontrolliert worden; aber alle Gäste seien unterwegs gewesen, so van Dillen. Schon am Samstagabend sei der Restaurantbetrieb normal weitergegangen, einschließlich der Feier eines 50. Geburtstages.
Gebäudekomplex noch im Rohbau
Der betroffene Trakt des Parkhotels ist nun versiegelt. Heute, so van Dillen, wollen sich die Sachverständigen der Kriminalpolizei Bochum vor Ort umsehen, um die Brandursache zu ermitteln.
Wie groß der Schaden ist, ist noch nicht abzusehen. „Es ist ja nicht nur der Brand selbst“, sagt Lutz Hammer, Aussichtsratsvorsitzender der Tagungsstätten- und Gastronomiegesellschaft (TGG), der das Parkhotel gehört. „Es sind sicher auch unvermeidbare Schäden durch das Löschwasser entstanden.“
Glück im Unglück: Der Trakt befindet sich noch im Rohbau, der gesamte Innenausbau fehlt noch. Wie lange sich durch den Brand die Eröffnung des neuen „alten“ Gebäudekomplexes verzögert, sei im Augenblick noch ebenso wenig abzusehen wie die Schadenshöhe.
Stadt lässt Parkhotel für 2,3 Millionen Euro umbauen
Seit Mitte Juli vergangenen Jahres lässt die Stadt oder besser die TGG als hundertprozentige Stadttochter, das Parkhotel aufwendig umbauen. Insgesamt werden 2,3 Millionen Euro investiert, um das kräftig aus der Mode gekommene Hotel auf den neuesten Stand und von null auf vier Sterne zu bringen.
Dazu ist alles ab der ersten Etage abgerissen und neu aufgesetzt worden. Vor dem Umbau befanden sich zwei Drittel der insgesamt 60 Zimmer des Parkhotels in diesem Gebäudeteil; nach dem Umbau sollen es 70 Zimmer sein. Erstmals können Gäste dann auch in Suiten übernachten. Außerdem soll auf dem Dach ein knapp 100 Quadratmeter großer Veranstaltungssaal aus Glas für bis zu 100 Personen entstehen, samt Küche und Terrasse. Den Ausblick auf den Stadtgarten gibt es kostenlos dazu.
Eröffnungstermin ungewiss
Eigentlich sollte der neue „alte“ Trakt bereits im Dezember in Betrieb genommen werden. Dieser Termin ließ sich jedoch nicht halten, angepeilt war nun für die Eröffnung der März oder April. Wie weit sich alles nun durch den Brand weiter verzögern wird, soll möglichst schnell geklärt werden. „Montagnachmittag wissen wir mehr“, hofft van Dillen. „Sollten jedoch“, so TGG-Aufsichtsratsvorsitzender Lutz Hammer, „Gebäudeteile, die vorgefertigt worden sind, ersetzt und neu gemacht werden müssen, kann das Monate dauern.“