Wanne-Eickel/Herne. . Spaziergänger beschweren sich über gesperrte Wege auf der begrünten Halde. Stadt Herne: War schon immer so wegen der Nähe zu Innospec.
Als Spaziergänger nutzen Hans-Peter Kania mit seiner Hündin Ruby sowie Gisbert Rusch häufig und gerne die Wege auf der Plutohalde in Bickern. Zuletzt ist ihnen die Lust auf dieses Naherholungsgebiet vor ihrer Haustür allerdings etwas vergangen.
„Auf der Halde werden seit eineinhalb Jahren immer mehr befestigte Wege gesperrt, die bisher von Fußgängern genutzt werden konnten“, berichtet Gisbert Rusch. Was ihn und Kania nicht nur ärgert, sondern zusätzlich irritiert und verunsichert: Die Stadt habe an durch Altholz und Sträuchern gesperrten Wegen Schilder aufgestellt. Die Aufschrift: „Sicherheitsbereich. Betreten verboten. Der Oberbürgermeister!“
Reduzierte Wegeführung Grundlage bei Planung
Die beiden Wanner führen diese Schilder darauf zurück, dass am Fuß der Halde der Chemiebetrieb Innospec ansässig ist. Die Logik hinter den Absperrungen erschließe sich ihnen aber nicht, so Rusch und Kania. Denn: Bereiche wie zum Beispiel der Übungsplatz für Schutzhunde an der Thiesstraße, die viel näher zum Chemiebetrieb lägen als einige der gesperrten Haldenwege, seien ja auch frei zugänglich. Kritik üben sie auch an der „unzureichenden Informationspolitik“ der Stadt.
Was sagt die Verwaltung dazu? Die Firma Innospec liege als sogenannter Störfallbetrieb in unmittelbarer Nachbarschaft zur Plutohalde, so Stadtsprecher Christoph Hüsken auf WAZ-Anfrage. Aus diesem Grunde seien schon zur Eröffnung alle Wege, die über die Innospec zugewandte Seite der Halde führten, „unpassierbar“ gemacht worden. Diese reduzierte Wegeführung sei Grundlage des Planungskonzeptes und auch Gegenstand der Genehmigung durch die zuständige Bezirksregierung Arnsberg gewesen.
Absperrungen wurden beseitigt und zerstört
Dass nun nach und nach immer mehr Wege gesperrt würden, sei falsch. Richtig sei: „Die vor Eröffnung der Halde errichteten Absperrungen sind immer wieder durch Spaziergänger beseitigt oder zerstört worden“, so Hüsken. Der Betriebsleiter von Innospec habe diese „massiven Zerstörungen“ bei der Stadt gemeldet. So seien zum Beispiel Baumstämme, die als Barrikaden gedient hätten, zersägt worden. Auch Zäune seien zerstört oder demontiert worden. „Daraufhin wurden die Absperrungen ergänzt oder erneuert“, erklärt der Stadtsprecher.