herne. . Brinker geht neue Wege - und schließt damit eine Lücke in Herne-Süd. Wie das Konzept aussieht und was Kunden bei der Eröffnung sagten.
Morgens um 5.30 Uhr ist die Welt in Herne-Süd wieder in Ordnung – zumindest für jene Menschen, die nach Schließung des Mini-Marktes an der Straße des Bohrhammers/Flottmannstraße eine fußnahe Einkaufsmöglichkeit vermisst haben. Nach mehrjährigem Leerstand und mehrmonatigem Umbau öffnet am Donnerstag zu dieser frühen Stunde die neue Brinker-Filiale.
Eine Momentaufnahme um 10 Uhr und erste Reaktionen von Kunden legen den Schluss nahe: Das ist genau das, was dem Quartier gefehlt hat. „Ich bin begeistert“, sagt Peter Windhäuser von der Bürgerinitiative Süd. Und Marie-Luise Maschewski schwärmt: „Der Aufwand hat sich gelohnt.“
Sortiment mit 600 Basisartikeln
Auf 430 Quadratmetern bietet Brinker an: eine Bäckerei mit großzügigem Café-Bereich und Außenterrasse, warme Gerichte wie Flammkuchen und Snacks, Blumen sowie 600 „Basis“-Artikel aus dem Lebensmittel- und Drogeriebereich – von Maggi-Würze, Senf und Abfallbeutel über Salami, vegetarisches Schnitzel, Camembert und Frischmilch in den beiden Kühl- und Frischetheken bis hin zu Bananen, Orangen und Nüssen im Obst- und Gemüseregal.
Ein schmucker Multifunktionsraum im Café-Bereich mit Zechen-Motiven kann mietfrei von Vereinen, Verbänden und Parteien genutzt werden. Damit nicht genug: Für Kinder gibt es einen „Spaß haben“-Bereich. Neben einer Damen- und einer Herrentoilette gibt es auch ein behinderten- und familiengerechtes WC mit Wickeltisch. Und im Januar soll noch ein Zeitschriftenladen mit Lotto und Postservice in den Komplex einziehen.
Rund 600 000 Euro hat das Herner Familienunternehmen Brinker an diesem Standort investiert. „Für uns ist das Neuland“, sagen Marlies und Karl-Heinz Brinker, die aktuell 60 Bäckereifilialen in NRW führen.
Eigentlich sollte auch an der Straße des Bohrhammers „nur“ eine Bäckerei mit Café einziehen. „Schuld“ an der Erweiterung der ursprünglichen Pläne war SPD-Bezirksverordneter Willi Hesse. Dieser hatte sich in der WAZ beklagt, dass eine Bäckerei zu wenig für das von 8000 Menschen bewohnte Quartier sei. Die Brinkers lasen den Bericht, nahmen Kontakt zu dem 85-Jährigen auf – und setzten seine Anregungen um. „Genauso habe ich mir das vorgestellt“, sagte Hesse am Eröffnungstag beim Blick auf Brinker-Angebot.
Von 5.30 bis 20 Uhr geöffnet
Ganz ohne Probleme lief die Einrichtung des neuen Mini-Marktes aber nicht ab. Der Eröffnungstermin musste mehrfach verschoben werden. Auch deshalb, weil die Brinkers noch am Sortiment „gefeilt“ haben. Marlies Brinker schließt nicht aus, dass noch kleinere Anpassungen vorgenommen werden.
Das gilt auch für die Öffnungszeiten: 5.30 Uhr bis 20 Uhr ist zunächst die Kernzeit, sonntags will Brinker ab 7 Uhr für die Kunden da sein. Am ersten Tag habe sich die frühe Öffnungszeit schon bewährt. „Handwerker und Hundebesitzer sind schon vor 6 Uhr da gewesen“, sagt Karl-Heinz Brinker.
Insgesamt zehn Vollzeit- und fünf Teilzeitkräfte sollen künftig dafür sorgen, dass der Laden läuft. Für den neuen Standort habe es auch einige Neueinstellungen gegeben, sagt Marlies Brinker. Die Geschäftsfrau schließt nicht aus, dass Brinker dieses Konzept im Erfolgsfall künftig an vergleichbaren Standorten umsetzt.