Herne. . Auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei lässt die HGW 28 Wohnungen bauen. Sie verteilen sich auf vier Stadtvillen. Es gibt 180 Bewerber.

Eine große Wasserlache hatte sich gestern Morgen beim ersten Spatenstich auf dem neuen Wohngebiet an der Castroper Straße gebildet. Die Szene zeigte sehr anschaulich, welches Problem die HGW (Herner Gesellschaft für Wohnungsbau) hier zu lösen hat. Doch die Schwierigkeiten mit der Wasserhaltung werden, wie Geschäftsführer Thomas Bruns erläuterte, der Vergangenheit angehören, wenn das Regenrückhaltebecken fertig ist. Die Stadtentwässerung Herne (SEH) hat schon vor einiger Zeit mit dem Bau begonnen und will in wenigen Wochen das Projekt abgeschlossen haben. Es soll nach Auskunft der Stadtwerke, zu der die SEH gehört, dafür sorgen, dass das Regenwasser abfließen kann und somit keine Rückstaus entstehen.

Noch führen die Bauarbeiter die Regie auf dem ehemaligen Gärtnereigelände in Börnig. Die neuen Wohnungen sollen 2019 fertig sein.
Noch führen die Bauarbeiter die Regie auf dem ehemaligen Gärtnereigelände in Börnig. Die neuen Wohnungen sollen 2019 fertig sein. © Rainer Raffalski

Positive Entwicklung für das Quartier

Die örtlichen Gegebenheiten hatten letztlich auch dazu geführt, dass die gesamte Planung sich über einen längeren Zeitraum hinzog. Doch nun sei es endlich soweit, meinte Oberbürgermeister Frank Dudda gestern beim Ortstermin. Es könne nun der Grundstein für das Bauvorhaben „Wohnen am Anger“ gelegt werden. Die Häuser trügen „langfristig positiv zur Quartiersentwicklung im Stadtteil Sodingen bei“. Die HGW nimmt nach Angaben von Bruns rund acht Millionen Euro in die Hand, um vier Mehrfamilienhäuser mit je sieben Wohnungen zu errichten. Es werde sich ausschließlich um Mietwohnungen handeln, sagte Bruns. Den genauen Mietpreis nannte der HGW-Chef zwar noch nicht, aber er geht davon aus, „dass wir bei einer Kaltmiete von unter zehn Euro bleiben.“

Weitere 16 Einfamilienhäuser

Die Wohnungen sind zwischen 68 und 116 Quadratmeter groß. Die Anzahl der Zimmer reicht von 2,5 bis 4,5. Die Wärmeversorgung erfolgt über ein Blockheizkraftwerk, das noch gebaut wird. Den Strom erhalten die Wohnungen allerdings nicht durch das BHKW, sie sind an das allgemeine Stromnetz angeschlossen. Die Wohnungen haben einen Glasfaseranschluss; zudem verfügen die Wohnungstüren über eine Dreifach-Verriegelung und eine Video-Gegensprechanlage.

Aufgaben wie Reinigung des Treppenhauses und Winterdienst wird die HGW an einen Dienstleister übertragen. 32 Parkplätze entstehen „direkt vor der Tür“, so der HGW-Geschäftsführer.

Attraktive Lage nahe dem Landschaftsschutzgebiet

Der Oberbürgermeister hob in seiner Rede die attraktive Lage des Geländes der ehemaligen Gärtnerei Lülf hervor; das Landschaftsschutzgebiet Voßnacken sei beispielsweise in direkter Nähe. In unmittelbarer Nachbarschaft entstehen demnächst noch weitere 16 Einfamilienhäuser. Die Grundstücke habe die Stadtentwicklungsgesellschaft Herne bereits vermarktet, hieß es.

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Die Wohnungen sollen in der Zeit zwischen Mai und Juli 2019 fertig sein.

Auch wenn es bereits 180 Interessenten gibt, nimmt die HGW die Namen weiterer Bewerber auf. In Kürze will sich das Unternehmen mit ihnen in Verbindung setzen.

Erfahrungsgemäß bleiben nur zehn Prozent bei ihrem ursprünglichen Wohnungswunsch