Der Betonmaschinen-Hersteller Schwing ist mächtig ins Trudeln geraten. Mit zwei Maßnahmen will Schwing nun kräftig Geld sparen: Die Mitarbeiter verzichten vorerst auf das Weihnachtsgeld in diesem und im kommenden Jahr. Außerdem werden Jobs gestrichen.
Kündigungen gab es bislang allein an den Auslandsstandorten: Über 1000 Arbeitsplätze baute das Wanner Traditionsunternehmen im vergangenen Jahr jenseits der Grenzen ab, knapp 2200 sind geblieben. Kündigungen von festem Personal, versicherte die Unternehmensspitze noch im Frühjahr, werde es an der Heerstraße nicht geben. Dieses Versprechen will Personalchef Wolfgang Köster jetzt nicht mehr wiederholen.
Betriebsbedingte Kündigungen, sagte er am Abend gegenüber der WAZ, könne er „nicht ausschließen”. Wie viele der zurzeit rund 900 Jobs im kommenden Jahr in Wanne gestrichen werden, das sei noch unklar. Externe Berater sollen Schwing zunächst durchleuchten, dann Vorschläge erarbeiten. „Die personelle Kapazitätsanpassung”, kündigt Köster an, werde „im Rahmen der derzeitigen wirtschaftlichen Möglichkeiten sozialverträglich abgewickelt”.
Grund für die Kurs-Korrektur sei die anhaltende Wirtschaftskrise, die stärker durchschlage als befürchtet. Sprach Schwing im Frühjahr noch von einem Umsatzminus von 30 Prozent im laufenden Jahr, so korrigierte Köster diese Zahl gestern auf 50 Prozent. Und doch stellt der Prokurist klar: Es sei nicht fünf vor Zwölf für Schwing, das Unternehmen habe ganz im Gegenteil „eine gute Perspektive” – wenn die geplanten Maßnahmen nun eingeleitet werden. Nicht zuletzt will der Betonmaschinen-Hersteller weiter auf Kurzarbeit setzen: nicht nur 2009, wie zunächst angekündigt, sondern voraussichtlich auch 2010.