Herne. . Nach Protesten hat die Stadt Pläne für die Erschließung einer neuen Kita in Herne-Süd überarbeiten müssen. Nun gibt es erneut Widerstand.
Nach heftigen Protesten von Anwohnern der Ingeborgstraße hat der Rat im Oktober 2016 beschlossen, dass die Erschließung eines Kita-Neubaus im Bereich Flottmannstraße/Hölkeskampring nicht über diese bereits stark belastete und nur einspurig befahrbare Sackgasse erfolgen soll. Nun legt die Stadt wie von der Politik gefordert eine neue Planung vor – und die Anwohner sind erneut in heller Aufregung.
„Der Ratsbeschluss ist nicht umgesetzt worden“, erklärt Anwohner Hartmut Klimpel. Denn: In der Vorlage sei nach wie vor von einer „bauordnungsrechtlichen Erschließung des Grundstücks“ über die Ingeborg-straße die Rede. Die Erreichbarkeit des Grundstücks/Gebäudes für Rettungskräfte sowie die Ver- und Entsorgung solle über die Ingeborgstraße erfolgen.
„Pilotstandort“ für ein Mobilitätskonzept
Weiter heißt es in der Vorlage: Für den Bring- und Abholverkehr der Kita-Kinder sei eine gemeinsame Nutzung der bereits vorhandenen Bring-/Holzone der Grundschule Jean-Vogel-Straße an der Flottmannstraße vorgesehen. Außerdem soll der gesamte Kita-, Schul- und (künftige) Spielezentrum-Standort „Pilotstandort“ für ein noch zu erstellendes Mobilitätskonzept sein.
Die Anwohner kann all das nicht überzeugen. Eine Nutzung der Ingeborgstraße für die Ver- und Entsorgung der Kita sei nicht zumutbar. Klimpel verweist darauf, dass Entsorgung Herne bereits über die Ingeborgstraße an- und abgefahren sei, als in der Turnhalle Flüchtlinge gelebt hätten, was zu chaotischen Situationen geführt habe. Auf Druck der Anwohner sei dies geändert worden.
Elternautos in Zweierreihen
Auch ein (bereits bestehender) Zaun an der Ingeborgstraße werde keinen Schutz vor Elternverkehr bieten: Kindern würden schon jetzt nach Schulschluss von Eltern über den Zaun gehoben. Und: Im Wendekreis der Sackgasse stünden Elternautos in Zweierreihen. Zusätzliche Belastungen entstünden durch parkende Krankenhausmitarbeiter.
Die Anwohner fordern eine erneute Überarbeitung der Planung für die neue Kita, die eine komplette Erschließung über die Flottmannstraße sicherstellt. Falls die vorgelegte Planung beschlossen werde, würden die im Verband „Wohneigentum“ (früher: Siedlerbund) organisierten Anwohner den Klageweg beschreiten, kündigt Klimpel an.