Herne. . Im Selbsthilfejournal schildern Betroffene die Erlebnisse mit Krankheiten. Die Autoren recherchieren und schreiben alle Artikel selbst.
Anderen Menschen die eigenen Erfahrungen in der Selbsthilfe näher bringen – dieses Ziel verfolgen die Autoren des neuen Selbsthilfejournals des Bürger-Selbsthilfe-Zentrums (BÜZ). Betroffene berichten darin von ihrer Arbeit in den Gruppen oder von anderen Begegnungen mit dem Thema. „Menschen nehmen das Thema Selbsthilfe oft sehr abschreckend wahr, mit dem Journal wollen wir die positiven Seiten zeigen“, sagt Dirk Stahl, Mitarbeiter des BÜZ.
Betroffene tauschen sich untereinander aus
Die Betroffenen schreiben ihre Artikel selbst, recherchieren die Themen und tauschen sich untereinander aus. „Jeder liest alle Texte, und die werden dann auch kritisiert“, erzählt Karola Mono von der Stadt Herne. Sie begleitet das Projekt. Zwölf Redakteure aus der Herner Selbsthilfe sind an dem Journal beteiligt. Wolfgang Redenz ist bereits seit der ersten Ausgabe dabei: „Ich habe an jedem Heft mitgearbeitet“, sagt der Herner stolz. In diesem Jahr hat er einen Text über einen guten Freund geschrieben, der an ALS erkrankt ist.
Themen zu finden, sei nicht besonders schwierig, sagt Autorin Inge Wilzoch: „Es gibt soviel, worüber man schreiben kann, da findet sich immer etwas.“ Bei Christa Winger sind es besonders die eigenen Erfahrungen, die sie im Journal erzählt. „Wenn ich merke, dass mir etwas gut tut, dann möchte ich das an andere Menschen weitergeben, denen das auch helfen könnte.“
Berthold Knopp illustriert Titelblatt
Jürgen Meyer hat in diesem Jahr zum ersten Mal am Heft mitgearbeitet, er möchte mit seinem Artikel vor allem seine Selbsthilfegruppe zum Thema Schlafapnoe bekannter machen. Ihm hat besonders die Zusammenarbeit am Journal gut gefallen: „Es war sehr schön, dass wir so auch Zugang zu den anderen Gruppen bekommen haben und uns austauschen konnten.“
Neben den festen Mitgliedern der Redaktion, dem Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit, können auch andere Mitglieder der Selbsthilfegruppen ihre Texte für das Journal einreichen. „Ich freue mich sehr, dass viele auch über ihren Tellerrand hinausblicken und nicht nur aus ihrem eigenen Themenbereich erzählen“, sagt Katrin Linthorst, Redaktionsleitung und Leiterin der Abteilung Gesundheitsförderung und -planung bei der Stadt Herne.
Ein besonderer Hingucker des Journals ist das Titelblatt. Darauf zu sehen: eine symbolische Angebotstafel des BÜZ, mit „Erfahrungen, Infos, Ideen und Meinungen“. Gezeichnet wurde das Titelblatt vom Illustrator Berthold Knopp. Auch er leitet eine Selbsthilfegruppe in Herne und verleiht dem Cover seit der ersten Ausgabe den ganz besonderen Stil. „Ich bin bei den Treffen immer dabei und mache mir Skizzen, die meiner Meinung nach zum Heft passen könnten.“ Gemeinsam mit den Redakteuren sei in diesem Jahr die Idee zu der Angebotstafel als Coverbild entstanden.
Kaum ist das Heft abgeschlossen, macht sich der Arbeitskreis bereits Gedanken über die nächste Ausgabe. „Die 30. Herner Gesundheitswoche wird auf jeden Fall ein großes Thema sein“, sagt Karola Mono. Außerdem habe man noch einige Themen, die es nicht mehr in diese Ausgabe geschafft haben. „Wir hoffen, dass wir auch in den nächsten Jahren so tolle Hefte auf die Beine stellen können und sind sehr stolz darauf, so auf das Thema Selbsthilfe aufmerksam zu machen“, sagt Mono.
>> ÜBER 100 SELBSTHILFEGRUPPEN IN HERNE
Das Herner Selbsthilfejournal liegt in beiden Rathäusern und anderen öffentlichen Einrichtungen der Stadt Herne kostenlos aus.
Insgesamt gibt es in Herne über 100 Selbsthilfegruppen zu ganz unterschiedlichen Themenbereichen. Mehr Informationen gibt es im Internet auf www.buez-herne.de