Herne. Ein Investor will das denkmalgeschützte Gebäude des ehemaligen Bergrevieramts in Herne-Mitte komplett sanieren. Das sind seine Pläne.
- Investoren wollen denkmalgeschütztes alte Bergrevieramt in Herne-Mitte sanieren
- Essener planen zehn hochwertige Eigentumswohnungen für Rentner wie Familien
- Dezernent Frank Burbulla und Bezirksbürgermeister Dieter Brüggemann loben die Pläne
Das denkmalgeschützte alte Bergrevieramt in Herne-Mitte soll nach Jahren des Niedergangs nun gerettet und kernsaniert werden. Ein Essener Unternehmen hat das historische Gebäude gekauft und plant zehn Wohnungen mit hochwertiger Ausstattung. Bauordnungsdezernent Frank Burbulla zeigt sich zufrieden: „Schön, dass der Leerstand behoben wird.“
„Das königliche Bergrevier“ – so nennt der Bauherr, die City Prestige GmbH, ihr Projekt an der Markgrafenstraße 8. Zuletzt waren bis 1996 Mitarbeiter des Umwelt- und Ordnungsamts in dem 1912 errichteten Gebäude untergebracht. Seither ging es durch mehrere Hände, genutzt, ja umgebaut wurde es nie. Dafür nagte der Zahn der Zeit an dem Haus mit der Putz-Stuck-Fassade. Nun will das Essener Unternehmen investieren. Bis Ende 2018, sagt ein Sprecher von City Prestige zur WAZ, soll das Gebäude komplett umgebaut und die Wohnungen fertig sein.
Geplant sind barrierearme Wohnungen zwischen 65 und 130 Quadratmetern, sagte Robert Wilcke (Wilcke Immobilien), der den Verkauf der Wohnungen übernimmt. Kostenpunkt: 2500 bis 2700 Euro pro Quadratmeter. Interessant seien die Wohnungen, die unter anderem mit Designer-Bädern ausgestattet werden sollen, für Senioren wie für Familien, die gehobenes Wohnen in der City mögen, aber auch Kapitalanleger, die Vorteile einer Denkmalinvestition nutzen wollten, wirbt Wilcke. Außerdem unter anderem geplant: Terrassen und neue Balkone, ein begrünter Innenhof, einen Aufzug und Carports.
Ehemalige Eigentümerin zog die Reißleine
Vor über zwei Jahren sollte das Gebäude schon einmal umgebaut werden. Die damalige Besitzerin plante im ehemaligen Bergrevieramt einen Mix aus Büros und Wohnungen sowie einen Anbau aus Glas. Daraus wurde nichts, sie zog sie schließlich die Reißleine.
Dann kaufte City Prestige das Objekt. Die Genehmigung des Bauantrags erwarten die Partner in Kürze, dann sollen die Bauarbeiten rasch beginnen, sagen die Essener. Sie loben die „positive Unterstützung der Herner Baubehörden“. „Aus unserer Sicht gibt es keine Genehmigungsprobleme“, sagt Bauordnungsdezernent Frank Burbulla zur WAZ.
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Mit dem Kauf und der Sanierung soll die schier unendliche Geschichte um die Immobilie nun ein glückliches Ende finden. 1989 unter Denkmalschutz gestellt, sollte das Bergrevieramt dem Neubau des Finanzamts weichen. Nach dem Veto der Denkmalbehörde musste das Land, das das Gebäude von der Stadt gekauft hatte, die Pläne 2008 begraben; das Finanzamt wurde ab 2009 auf dem Nachbargrundstück gebaut. Seither stand das Gebäude leer.
„So wie jetzt darf das Gebäude nicht bleiben“, sagt Bezirksbürgermeister Dieter Brüggemann. Er zeigt sich deshalb froh über die Pläne der Essener. Noch im vergangenen Jahr hatte er sich über den Verfall des historischen Gemäuers beklagt und einen Abriss befürchtet.
Investoren öffnen die Türen der Bergrevieramts
- Die Investoren laden Interessierte für Samstag, 25. November, ins ehemalige Bergrevieramt ein. Von 13 bis 18 Uhr können sich Besucher bei Rundgängen ein Bild von den alten Räumen machen.
- Vorgestellt werden sollen Pläne und Grundrisse für das Gebäude und die zehn Wohnungen; auch Materialmuster für die Ausstattung werden ausgestellt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.