herne. . Vor allem um zwei Themen ging es beim CDU-Ortstermin im Constantiner Wald: Parkplätze und Klimawald. Zu einem dieser Punkte gab es Kontroversen.
- Regionalverbund Ruhr will im Constantiner Wald einen Parkplatz pflastern und einen Klimawald errichten
- Beim CDU-Ortstermin in Constantin löste die Befestigung der Stellplätze Kontroversen aus
- Entscheidung über das RVR-Vorhaben fällt in der Sitzung des Umweltausschusses im November
Mit „Klimawandel und Erholungsinfrastruktur im Constantiner Wald“ hatte die CDU-Ratsfraktionen einen Ortstermin am Mittwochnachmittag überschrieben. Im Mittelpunkt standen die Pläne des Waldeigentümers Regionalverband Ruhr (RVR) zur Befestigung des Besucherparkplatzes an der Wiescherstraße und zur Pflanzung eines Klimawaldes auf dem ehemaligen Zechengelände von Constantin 4/5. Dabei gab es auch Kontroversen – insbesondere in Sachen Parkplatz.
Der von Hiltrud Buddemeier (BUND) geführte Naturschutzbeirat hatte den Plänen des RVR bereits in seiner Sitzung im September eine Absage erteilt und einen Kompromissvorschlag unterbreitet: Statt einer Pflasterung des gesamten Parkplatzes soll nur eine Hälfe der Fläche (sieben Stellplätze) befestigt werden. Die andere Seite (fünf Stellplätze) soll dagegen als Waldfläche wiederhergestellt werden.
RVR lehnt Kompromisslösung ab
„Wir wollen, dass der Wald möglichst von motorisieren Fahrzeugen frei gehalten wird“, sagte Buddemeier beim CDU-Ortstermin. „Den Vorschlag des Naturschutzbeirats kann ich nicht nachvollziehen“, entgegnete Heinrich Jolk, RVR-Teamleiter Freiflächen und Gestaltung.
Der RVR wolle die Nutzung auf der seit jeher als Parkplatz ausgewiesenen Fläche nicht verändern. Der Bedarf sei auch vorhanden: Zahlreiche Erholungssuchende - Spaziergänger, Hundehalter, Jogger - stellten bei ihren Besuchen im Constantiner Wald dort ihr Fahrzeug ab. Den Einwand von Hiltrud Buddemeier, dass es im Umfeld genügend andere Parkgelegenheiten gebe, wiesen sowohl Jolk als auch die Umweltausschussvorsitzende Barbara Merten (CDU) und eine Anwohnerin zurück. Der RVR wies zudem darauf hin, dass eine Befestigung auch kostengünstiger sei, weil es derzeit ständig Sanierungsbedarf gebe.
Veto im Naturschutzbeirat
Durch das Veto im Naturschutzbeirat muss die Entscheidung über den RVR-Antrag auf Befestigung des Parkplatzes nun am 14. November in der Sitzung des Umweltausschusses fallen.
Weniger kontrovers verlief die Diskussion über die Pflanzung eines „Klimawaldes“ durch den RVR. Wie berichtet, sollen im Frühjahr im Constantiner Wald auf einer durch den Sturm Ela geschlagenen Schneise auf 0,7 Hektar unter anderem Roteichen, Traubeneichen, Douglasien und Waldkiefern angepflanzt werden.
Die Ruhr-Uni Bochum begleitet das Projekt wissenschaftlich; eine Studentin beackerte das Thema für ihre Masterarbeit. Buddemeier und Martin Pawlicki von Stadtgrün warnten jedoch davor, bei diesem und künftigen Pflanzprojekten dem Vorschlag der Uni zu folgen und in zu hohem Maße auf fremdländische Baumarten zu setzen. Dies wirke sich negativ auf Tierarten aus, so die Begründung.
Ein weiterer Wunsch von CDU und BUND war schnell vom Tisch: RVR-Förster Klar sagte zu, entgegen der bisherigen Pläne am Weg entlang des Klimawaldes keine Schnurbäume zu pflanzen. Diese seien hochgiftig, so Merten und Buddemeier. Kirschen sollen es nun sein: „Das ist gut für Marmelade“, so Buddemeier.
Zechenmauer vor dem Abriss
Nach dem Ortstermin kehrten die rund 30 Teilnehmer noch ins Vereinsheim des im Constantiner Wald ansässigen Schäferhundevereins Herne-Mark ein. Bei vom Verein spendierten warmen Getränken und selbst gebackenem Kuchen ging es um die RVR-Pläne zur Erneuerung der Wege und Bänke. Außerdem sei darüber informiert worden, so Barbara Merten, dass die Reste der alten Zechenmauer an der Constantiner Straße in Kürze abgerissen und durch einen grünen Wall ersetzt werden sollen.