Herne. . Die evangelische Krankenhausgruppe hat am Thoraxzentrum in Eickel Richtfest für den dringend benötigten Erweiterungsbau gefeiert.
- Evangelische Krankenhausgruppe investiert rund 3,5 Millionen Euro in die Erweiterung
- In dem Gebäude wird eine neue Bettenstation und eine Palliativeinheit eingerichtet
- Im Thoraxzentrum Ruhrgebiet werden pro Jahr etwa 8500 Patienten behandelt
Vor wenigen Wochen hat die Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne/Castrop-Rauxel ihr neues Verwaltungsgebäude an der Düngelstraße eingeweiht, am Dienstagmittag wehte erneut ein Richtkranz an einer EvK-Baustelle: Der Rohbau des Erweiterungsbaus an der Hordeler Straße ist vollendet.
Die evangelische Krankenhausgemeinschaft investiert nach den Worten von Geschäftsführer Heinz-Werner Bitter rund 3,5 Millionen Euro. Mit dem Neubau könne der Standort seine Kompetenzen weiterentwickeln, in Eickel entstünde ein weiteres Aushängeschild.
Das EvK hatte einige Zeit auf diese Erweiterung warten müssen. Bis vor einiger Zeit stand auf dem Areal ein Einfamilienhaus inklusive eines Bestattungsunternehmens - nicht der ideale Nachbar für ein Krankenhaus. Als das Objekt im Rahmen einer Zwangsversteigerung überraschend verfügbar wurde, zögerte das EvK nicht lange und holte sich den Zuschlag. Nun konnte nicht nur die städtische Auflage erfüllt werden, ein zweites Fluchttreppenhaus am bestehenden Gebäude zu schaffen, sondern gleich eine umfassende Erweiterung in Angriff genommen werden.
Die Gebäudeerweiterung – es entstehen rund 1000 Quadratmeter Nutzfläche – wurde notwendig, um zusätzliche Betten für das Thoraxzentrum Ruhrgebiet zu schaffen, das seit Jahren kontinuierlich steigende Patientenzahlen verzeichnet. Das Thoraxzentrum Ruhrgebiet, das gleichzeitig ein mehrfach von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Lungenkrebszentrum ist, erhält in dem neuen Anbau eine eigene Palliativeinheit. Dort werden schwerkranke Patienten betreut, bei denen es keine Aussicht mehr auf eine Heilung gibt, die aber einer besonderen Therapie zur Linderung der Begleitsymptome bedürfen. Für die Palliativeinheit gibt es eine bauliche Besonderheit: Die Station erhält eine Außenterrasse.
Orthopädie-Praxis zieht mit ein
Darüber hinaus wird die Klinik für Pneumologie um eine zusätzliche Station mit sechs Betten erweitert. „Das ist eine wesentliche Verbesserung. Wir kämpfen seit Jahren mit räumlichen Problemen“, so Chefarzt Professor Santiago Ewig im Gespräch mit der WAZ-Redaktion. Mit den zusätzlichen sechs Betten wird das Thoraxzentrum über insgesamt 115 Betten verfügen. „Mit dem Anbau tragen wir der beeindruckenden Entwicklung des Thoraxzentrums Rechnung, das innerhalb von zehn Jahren zu Deutschlands drittgrößter Einrichtung in diesem Bereich gewachsen ist“, so Bitter. Rund 8500 Patienten werden pro Jahr dort behandelt.
Ins Sockel- und Erdgeschoss wird auf rund 400 Quadratmetern eine Praxis für Orthopädie einziehen – durch die räumliche Nähe wird es eine enge Kooperation mit dem ambulanten EvK-Operationszentrum geben.
Nach der Fertigstellung des Rohbaus beginnt nun der Innenausbau. Bitter rechnet damit, dass das Gebäude im August 2018 fertiggestellt sein wird. Damit wird die Krankenhausgemeinschaft in Herne am Ende ihrer Ausbaukapazitäten angelangt sein. Weitere Flächen stehen ihr nicht mehr zur Verfügung.
>> EINER DER GRÖSSTEN EV. ARBEITGEBER
Die Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne/Castrop-Rauxel verfügt - inklusive des EvK Witten - über 1123 Betten, 28 Kliniken, drei Tageskliniken sowie drei Kurzzeitbehandlungszentren.
Als einer der größten evangelischen Arbeitgeber im Ruhrgebiet beschäftigt die evangelischen Krankenhausgemeinschaft etwa 2910 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz beträgt rund 204 Millionen Euro.