Herne. . Die Zahl der Trinkgelage am Buschmannshof und anderen zentralen Orten habe sich verringert, so die Stadt. Worauf die Verwaltung das zurückführt.

  • Probleme mit Trinkgelagen an zentralen Orten in Herne hätten sich verringert, berichtet die Stadt
  • Verwaltung führt dies unter anderem auf Einschränkungen beim Alkoholgenuss in Öffentlichkeit zurück
  • Stadt plant mit Jobcenter und freiem Träger Maßnahme für Suchtkranke in Herne

Die 2016 vom Rat beschlossene Einschränkung des Alkoholgenusses in der Öffentlichkeit unter anderem auf Plätzen, in Grünanlagen und an Haltestellen habe sich bewährt, berichtet die Stadt auf Anfrage. Zur Verbesserung von Sicherheit und Sauberkeit plant die Verwaltung zudem eine weitere Aufstockung des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD).

Durch strengere Auflagen fürs Trinken von Alkohol und das Schaffen einer Rechtsgrundlage für Bußgeldverfahren hätten sich die Eingriffsmöglichkeiten deutlich verbessert, so Dezernent Johannes Chudziak.

Härteres Vorgehen des Ordnungsdienstes

Von Mitte 2016 bis September 2017 habe die Stadt 238 mündliche und schriftliche Verwarnungen erteilt - davon 170 im vergangenen und nur 58 im laufenden Jahr. Neben diesen Zahlen lasse auch der subjektive Eindruck an Einsatzschwerpunkten wie dem Buschmannshof darauf schließen, dass die Regelung in Kombination mit weiteren Maßnahmen Früchte trage.

Jens Rohlfing von der Werbegemeinschaft Wanne-Mitte kann dies für seinen Beritt bestätigen. Die Entspannung sei am Buschmannshof aber wohl nicht zuletzt auf das härtere Vorgehen des Ordnungsdienstes zurückzuführen, so der Sprecher der Werbegemeinschaft.

Der Ordnungsdezernent weiß: „Die Probleme mit der Suchtkrankenszene werden natürlich nicht gelöst, sie treten nur nicht mehr so konzentriert auf. Es findet eher eine Verdrängung statt.“

Nicht geeignet als Treffpunkt für Suchtkranke: der ehemalige Kiosk an der Hauptstraße/Berliner Straße.
Nicht geeignet als Treffpunkt für Suchtkranke: der ehemalige Kiosk an der Hauptstraße/Berliner Straße. © Ralph Bodemer

Für den Bezirk und auch für die Gesamtstadt denkt die Verwaltung deshalb über weitere Maßnahmen nach. So ist die Stadt nach wie vor auf der Suche nach einem Treffpunkt für Suchtkranke in Wanne-Mitte. Wie berichtet, erwies sich der ehemalige Kiosk an der Hauptstraße/Berliner Straße als ungeeignet.

An geeigneten Räume fehle es wohl nicht, so Chudziak. Aber: Ein solches Angebot mache nur Sinn, wenn es von einem Sozialarbeiter begleitet und beaufsichtigt werde. „Wir haben dafür aber noch keinen geeigneten freien Träger gefunden.“ Die Stadt arbeite an einer Lösung. Etwas weiter ist die Stadt dagegen offenbar bei einem Projekt für die Gesamtstadt. Mit dem Jobcenter und einem Träger bereite die Verwaltung eine Maßnahme für suchtkranke Menschen vor.

Stichwort Ordnungsdienst: Der zurzeit 36 Beschäftigte zählende KOD (inklusive Verkehrsüberwachung) soll aufgestockt werden. Dazu würden derzeit sieben und ab Sommer 2018 vier weitere Auszubildende qualifiziert, so Chudziak.

Aufstockung des Ordnungsdienstes

Die Verwaltung erarbeite zurzeit einen „Funktionsstellenplan“, um die endgültige Personalstärke festzulegen. Im Ergebnis würden die Außendienste etwa 45 Mitarbeiter umfassen, so Chudziak. „Mit der Umsetzung ist der Kommunale Ordnungsdienst in Herne ausreichend aufgestellt“, erklärt der Dezernent.

Seit drei Monaten gebe es keinerlei Bürgerbeschwerden mehr über Trinkgelage am Buschmannhof in Wanne, berichtete Ordnungsdezernent Johannes Chudziak am Dienstag in der Bezirksvertretung Wanne auf Anfrage von Pirat Günter Nierstenhöfer.

Auch der Wiederaufbau der „Trinkerhütte“ im Postpark habe wohl zur Entspannung der Situation am Buschmannshof beigetragen, so Chudziak. Wie berichtet, war dieser Aufenthaltsort für Suchtkranke in Wanne abgebrannt.