Herne. Die Tafel hat ihr zehnjähriges Bestehen im kleinen Kreis gefeiert. Die Zahl der Bezieher steigt seit Jahren. Warum es kein großes Fest gab.
Im kleinen Kreis hat die Herner Tafel am Donnerstagabend ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert. „Wobei wir gar nicht wissen, ob das wirklich ein Grund zum Feiern ist“, sagt der Tafel-Vorsitzende Ulrich Koch. „Wir würden am liebsten feiern, dass wir nicht mehr gebraucht werden.“
Neues Kühlfahrzeug gekauft
Zum Fest in Logistikzentrum am Schultenhof kamen Politiker, Unterstützer und Ehrenamtliche. Vor zehn Jahren „im kleinen Kreis“ gegründet, sei die Tafel in Herne zu einer festen Institution geworden. „Ein Auffangnetz für die Schwächsten der Gesellschaft“, so heißt es.
Oberbürgermeister Frank Dudda lobt das Engagement der Mitarbeiter. „Menschen in dieser Stadt sehen nicht zu. Dieses Ehrenamt macht das soziale Grundgerüst der Stadt aus.“
Täglich holen die rund 25 Ehrenamtler nicht mehr verkäufliche Waren aus rund 30 Supermärkten der Stadt und sortieren sie. Erst vor kurzem hat sich die Tafel dafür ein neues Kühlfahrzeug für knapp 55 000 Euro aus Spenden angeschafft. Ein Problem an Lebensmittel zu kommen, habe die Tafel in Herne nie gehabt. „Wir haben den Vorteil, dass es hier in der Region viele Logistikunternehmen gibt“, sagt der Tafel-Vorsitzende Ulrich Koch.
Mittwochs und samstags teilen Tafel-Mitarbeiter die Lebensmittel an der Ausgabestelle an der Buschkampstraße aus. Rund 3000 Menschen nutzen das Angebot, die Zahl steigt seit Jahren. „Mit Beginn der Flüchtlingskrise hatten wir einen starken Anstieg“, sagt Tafel-Sprecher Martin von Berswordt-Wallrabe. Seitdem steigen die Zahlen zwar weiter, aber nicht mehr so stark wie zuvor.
Auch mit den Spenden, die jährlich zusammen kommen – und auf die der Verein angewiesen ist – ist der Tafel-Sprecher zufrieden. Sein einziger Wunsch: „Wir könnten mehr ehrenamtliche Mitarbeiter gebrauchen. Zehn Helfer mehr wären toll.“
Wer sich bei der Tafel engagieren möchte, findet Informationen auf www.herner-tafel.de