Herne. . Eine Informationswoche stellt Schülern die einzelnen Berufsmöglichkeiten vor.Zurzeit werden vor allem Erzieher und Sozialarbeiter gesucht.

  • Weil dem Jugendamt der Stadt Herne der Nachwuchs fehlt, führt es eine Infowoche durch
  • Gesucht werden junge Kräfte in allen Bereichen, bevorzugt Erzieher und Sozialarbeiter
  • Initiativbewerbungen können beim Jugendamt im WEZ in Wanne abgegeben werden

Eine steigende Zahl von Kindeswohlgefährdungen, eine wachsende Nachfrage und ein steigendes Angebot an Plätzen in Kindertagesstätten, mehr Sozialarbeit an Schulen oder die Zunahme von psychologischer Hilfe bei Kindern und Jugendlichen: Der Fachbereich Kinder-Jugend-Familie sucht nach neuen Kräften, wirbt um Nachwuchs. Eine Aktionswoche soll Schüler für einen Beruf im breiten Spektrum des Jugendamtsbereichs begeistern, in einer Jugendamtswoche stellen sich bis kommenden Freitag Mitarbeiter vor und gewähren Einblicke in ihr Berufsbild.

Allein bei der Betreuung von Familien, der sogenannten „Familienhilfe“, steige der Bedarf ständig. Bei der akuten Gefährdung des Kindeswohls liegt Herne weit vorne, was die Statistik anbetrifft. Durchschnittlich stieg die Quote bundesweit um 5,7, landesweit um 9,4 Prozent, in Herne waren es sogar rund 25 Prozent mehr (die WAZ berichtete). Folge: Sozialarbeiter gesucht, nicht nur hier: „Der Zuzug von Flüchtlingen wirkt sich auch auf unsere Arbeit aus“, erklärte Bildungs-, Jugend- und Kulturdezernentin Gudrun Thierhoff am Mittwoch in einem Pressegespräch.

Profis für Kinder, Jugendliche und Familien

Allein in den Kindertagesstätten habe das für eine Zunahme an Mädchen und Jungen gesorgt, entsprechend würden hier jetzt neue Erzieher/innen und Kinderpfleger/innen gesucht. Mit Hilfe einer Broschüre sucht das Jugendamt „Profis für Kinder, Jugendliche und Familien“. Erklärt wird darin, was man studieren muss und was ein Mitarbeiter – zum Beispiel des Allgemeinen Sozialen Dienstes – genau für eine Tätigkeit ausübt. In diesem Fall helfen die Fachleute des ASD bei Erziehungsproblemen, vermitteln in Konfliktsituationen in Familien und beraten bei Fragen von Trennung und Scheidung. „Wenn Eltern oder junge Menschen eine Zeit lang Unterstützung brauchen, dann planen die Sozialarbeiter gemeinsam mit der Familie, wie es weitergehen soll und begleiten sie in diesem Prozess. Sie vermitteln zum Beispiel eine Erziehungsberatung, eine Hilfe in der Familie, einen Elternkurs oder ein soziales Training für Jugendliche“, heißt es in der Infobroschüre.

Infoveranstaltung im Wanner Rathaus

Darüber hinaus werden Jobs u.a. im Jugendtreff, in der städtischen Kita, in der Schulsozialarbeit, als Beistand in Strafverfahren oder in Unterhaltsfällen oder anderen Unterstützungsleistungen beschrieben. Konkret in Herne sind zum Beispiel Schüler ins Wanner Rathaus eingeladen, wo ein Diplom-Soziarbeiter der Betreuungsstelle für Erwachsene seine Tätigkeit vorstellt.

Einblicke gibt es an vier weiteren Terminen in die städtische Jugendförderung, in die Erziehungsberatungsstelle, ins Familienbüro und in die Arbeit in städtischen Kitas. Es gibt also genug zu tun bei der Stadt, Initiativbewerbungen seien gerne gesehen, sagen Gudrun Thierhoff und die Leiterin des Fachbereichs Kinder-Jugend-Familie, Anette Frenzke-Kulbach.