Herne. . Vier Feuerwerke und ein gut gelauntes Publikum ließen auch die vierte Auflage zum Erfolg werden. Gastronomen in der City hatten gut zu tun.
- Nach Schätzungen von Veranstaltern und Polizei besuchten 6000 bis 6500 Menschen den „Feuerabend“
- Sie genossen vier Feuerwerke zu bekannten Hits und Live-Musik von Seven Cent und Los Gerlachos
- Gut zu tun hatten die Gastronomen auf dem Platz und in den Kneipen rund um das Geschehen
Bereits um 20.15 Uhr strömen unzählige Besucher vom Rathausplatz in Richtung Bahnhofstraße. Ist was passiert? Alles schon passé? Nein. Das erste Feuerwerk ist gerade vorbei, jetzt suchen sich viele ein Plätzchen an einem der Cafés rund um Hernes Einkaufszone, die heute länger geöffnet haben. Es ist eine sternenlose Nacht mit angenehmen spätsommerlichen Temperaturen um die 15 Grad.
Die Leute werden natürlich wiederkommen; insgesamt vier Mal steigen die Raketen vor dem illuminierten Rathaus in den Himmel, jeweils zwölf Minuten lang. Das letzte Feuerwerk gibt’s um Mitternacht. Die Besucher sind begeistert. Susanne Kroos meint: „Es war wie jedes Jahr einfach wunderbar. Ich war bei den Kölner Lichtern. Was sind die gegen unseren Feuerabend! Hoffentlich bleibt uns dieses Erlebnis noch lange erhalten.“
Veranstalter schätzt Besucher auf 6000
Wird es wohl. Denn der vierte Feuerabend hatte einen „optimalen Verlauf mit einem gut gelaunten Publikum.“ Zu dieser Einschätzung kommt Holger Wennrich, Geschäftsführer des ausrichtenden Stadtmarketing Herne. Wennrich schätzt die Zahl der Besucher auf rund 6000.
Ansässige Gastronomen glauben, es seien weitaus mehr gewesen. „Es war der Wahnsinn. Wir haben zwischenzeitlich keinen mehr reingelassen“, sagt Jens Willemsen, Betreiber des „Nils“.
Hohe Kosten für Sicherheitskonzept
Sein Personal hat er für diesen Abend zahlenmäßig verdoppelt, außerdem eine Toilettenfrau beschäftigt. Die sanitäre Situation beim Feuerabend sei nach wie vor verbesserungswürdig, so Willemsen. Doch ansonsten lief alles wie geschmiert. Der Ort des Geschehens war weiträumig abgesperrt. Große Wassertanks sollten Terrorfahrten verhindern. Trotzdem war die sichtbare Polizeipräsenz äußerst zurückhaltend.
Dennoch, so Wennrich, müsse man sich zur weiteren Verbesserung des Sicherheitskonzepts für die Zukunft etwas überlegen. Er habe zwar keine Schwachstellen entdecken können, aber: „Die Kosten wachsen uns über den Kopf.“ Und: „Totale Sicherheit kann es nicht geben. Wer Angst hat, muss zu Hause bleiben.“
Hebebühne sehr beliebt
Dieser vierte Feuerabend hat vielleicht einen neuen Interimsrekord aufgestellt. Die Coverbands „Seven Cent“ und „Los Gerlachos“ rockten, was das Zeug hielt, in gutem Sound, von Christian Holtkamp und seinen Mannen garantiert. „Tainted Love“, „Skandal im Sperrbezirk“. Den Titel hätte man abwandeln können und alle hätten verstanden: Spaß im Sperrbezirk.
Den hatten auch die Glücklichen, die auf den vier Hebebühnen eine andere Perspektive auf die Feuerwerke hatten. Jeweils sechs Personen passen darauf. Wennrich: „Wir hätten die Hubbühnen noch x-mal füllen können.“
Dass augenscheinlich niemand in dem Gedränge zwischen Bierbuden (es waren mehr als beim letzten Mal) und Street Food-Wagen gestolpert ist, wundert. Denn laut Verordnung müssen die vielen Kabel durch Kabelbrücken überdeckt werden. Die sieht man nicht, wenn man im Gewusel die Augen nach vorne und nicht nach unten richtet. Doch auf die Nase gelegt hat sich an diesem Abend wohl nur ein Kind. Es muss den Purzelbaum noch üben.
Polizei meldet keine Zwischenfälle
> Die Polizei spricht, ähnlich wie der Veranstalter, von 6000 bis 6500 Menschen, die bis Mitternacht vor dem Rathaus friedlich gefeiert und die Feuerwerke genossen haben.
> Nur einmal sei wegen eines Schwächeanfalls eines Besuchers ein Notarztwagen gerufen worden, so ein Polizeisprecher.