Herne. . So einig war sich die Herner Politik selten: Quer durch die Parteien gab es Zustimmung zu dem von der Stadt vorgelegten Schulsanierungsprogramm.

  • 150 Millionen Euro will die Stadt Herne in den nächsten Jahren in die Schulsanierung stecken
  • Bei einer gemeinsamen Sitzung von acht politischen Gremien gab es viel Lob für das Konzept
  • 19 Schulen stehen auf der Prioritätenlisten, die aber gegebenenfalls angepasst werden kann

Ohne eine einzige Gegenstimme brachten vier Fachausschüsse und alle vier Herner Bezirksvertretungen in einer gemeinsamen Sondersitzung ein rund 150 Millionen Euro schweres Schulsanierungs- und -modernisierungsprogramm auf den Weg. Sie gaben auch grünes Licht für eine zunächst 19 Schulen umfassende Prioritätenliste (die WAZ berichtete).

Erläuterte die zwingende Notwendigkeit des Programms: Stadtdirektor Hans Werner Klee.
Erläuterte die zwingende Notwendigkeit des Programms: Stadtdirektor Hans Werner Klee. © TS

Zuvor hatte Kämmerer Hans Werner Klee die zwingende Notwendigkeit des Programms und sein Zustandekommen verdeutlich, insbesondere durch verschiedene Geldquellen von Land und Bund und die Gründung der Schulmodernisierungsgesellschaft Herne, durch die die Aufnahme von zurzeit sehr günstigen Krediten möglich war. Er unterstrich, dass die Zustimmung zu dem Programm ein Startschuss sei, was auch für die Prioritätenliste gelte, die gegebenenfalls angepasst werden müsse. Sowohl er als auch Oberbürgermeister Frank Dudda, der die Sitzung leitete, betonten, dass weiterhin notwendige Arbeiten an Schulen, die nicht auf der Liste stehen, „selbstverständlich“ durchgeführt würden.

OB: Paukenschlag für die Bildungsinfrastruktur

Selten waren sich Herner Politiker so einig wie in ihrem Lob für das Konzept. Hatte Dudda das Programm als „Paukenschlag für die Bildungsinfrastruktur in Herne“ bezeichnet und als „Ende der Flickschusterei“, sah Udo Sobieski (SPD) darin einen Quantensprung. Jörg Höhfeld (Grüne) freute sich über den Mut, so viel Geld in die Hand zu nehmen und in den wichtigsten „Rohstoff“ zu investieren: in die Bildung der Kinder. Und Kai Gera (SPD) freute sich als Vorsitzender des Sportausschusses, dass ein zweistelliger Millionenbetrag in die Sanierung der Sporthallen fließen soll. „Endlich“, kommentierte Bettina Szelag (CDU) das Programm, dem die CDU in Gänze zustimme, auch wenn im ersten Schritt nicht alle Schulen berücksichtigt werden konnten.

Dass nicht alle glücklich sind mit der Prioritätenliste, machte Volker Gößling, Leiter des Gymnasium Pestalozzi, deutlich. Obwohl die Schule als „generalsanierungsbedürftig“ eingestuft sei, finde sie sich nicht unter den sieben Schulen, die als erstes angegangen werden sollten. Eine Generation Schüler habe nun nichts mehr von den Sanierungen. Das wollte Klee so nicht stehen lassen. Die unteren Jahrgänge profitierten sicher und: „Es gibt Schulen, in denen es schlimmer aussieht.“ So diene der Bauzaun an der Mont-Cenis-Gesamtschule nicht dem Sanierungsbeginn, sondern der Sicherung der Fassade.

Programm bleibt Dauerthema

Das Programm wird in der Politik Dauerthema bleiben, denn jede Maßnahme wird den zuständigen Gremien vorgelegt. „Da werden wir“, kündigte Andreas Ixert (Die Linke) an, „an der einen oder anderen Stelle vielleicht noch heftig streiten.“