Herne. . In den Sommerferien werden etliche öffentliche Gebäude umgebaut und renoviert.Der größte Einzelposten: die neue Grundschule Jean-Vogel-Straße.
- Wie üblich wird in den Sommerferien in Schulen und anderen städtischen Gebäuden renoviert
- Für die Umbauten und Sanierungsarbeiten rechnet die Stadt mit 7,8 Millionen Euro Kosten
- Sanierung der Städtischen Galerie im Schlosspark soll Ende August abgeschlossen sein
Für satte 7 868 500 Euro lässt die Stadt Herne in diesen Sommerferien und zum Teil noch darüber hinaus öffentliche Gebäude umbauen, sanieren und renovieren.
Dickster Einzelposten mit 2,5 Millionen Euro: die Grundschule Flottmannstraße. Nach den großen Ferien zieht dort auch die ehemalige James-Krüss-Grundschule ein; beide gemeinsam heißen dann Grundschule Jean-Vogel-Straße.
Schwache PCB-Konzentration in der Wandfarbe
Von den 2,5 Millionen Euro werden Maßnahmen zum Brandschutz finanziert, die Elektrosanierung, notwendige Umbauarbeiten der vorhandenen Klassenräume und des Lehrerzimmers und ein neuer Anstrich.
„Wir haben in der Wandfarbe schwache PCB-Konzentrationen, allerdings weit unterhalb der Grenzwerte festgestellt“, so Michael Schulz, Immobilienmanager bei Gebäudemanagement Herne (GMH). „Da wir sowieso dabei waren, haben wir dann alles neu machen lassen.“
Neubau für den Ganztag
Am umfangreichsten sind jedoch die Arbeiten für den eingeschossigen Neubau an der Jean-Vogel-Straße, in den der Offene Ganztag einzieht. Dort hat es allerdings eine Bauverzögerung gegeben. Dieser Trakt steht deshalb erst ab dem 27. September, also einen Monat nach Schulbeginn, zur Verfügung. Trotzdem sei die Ganztagsbetreuung gewährleistet, so Michael Schulz. Die Eltern seien auch bereits entsprechend informiert worden. Der Einbau eines Aufzugs, durch den die neue Grundschule Jean-Vogel-Straße barrierefrei zu erreichen sein wird, folgt später.
Staunen werden auch die Kinder der Grundschule Horststraße: Sie finden nach den Ferien eine komplett neue Toilettenanlage vor. Die alte, so Michael Schulz, entsprach schon lange nicht mehr den heutigen Anforderungen. Wegen der umfangreichen Arbeiten – der Grundriss der Toiletten stammte noch aus dem Jahr 1948 – starteten die Arbeiten bereits zwei Wochen vor Ferienbeginn. Möglich wurde die Komplettsanierung, die 130 000 Euro kostet, durch das Landesprogramm „gute Schule“. In den Herbstferien werden noch erforderliche Restarbeiten erledigt.
Pünktlich zum Beginn des neuen Schuljahres sollen auch die Arbeiten in der ehemaligen Gustav-Adolf-Schule an der Edmund-Weber-Straße abgeschlossen sein. Nach der Melanchthonschule zieht dort dann die Hans-Tilkowski-Schule ein. Zuvor werden in dem vor einigen Jahren runderneuerten Gebäude Maßnahmen zum Brandschutz durchgeführt, der Keller wird umgebaut und die Beleuchtung erneuert. Kostenpunkt: 150 000 Euro.
Brandschutz in elf Schulen
Wie schon seit Jahren gelten die weitaus häufigsten Arbeiten der Verbesserung des Brandschutzes. In elf der insgesamt 38 Gebäude, die in den Ferien saniert werden, werden dazu entsprechende Maßnahmen ergriffen. Wann GMH das Kapitel Brandschutz endlich schließen kann? Michael Schulz wagt keine Prognose: „Es kommt ja immer wieder Neues dazu“, sagt er. Bei der Nachrüstung mit zusätzlichen Rettungswegen, meistens durch den Anbau von Stahltreppen, sei allerdings langsam Licht am Ende des Tunnels zu erkennen.
Die weitreichendste Brandschutzmaßnahme ist sicher die in der VHS im Herner Kulturzentrum (760 000 Euro). Wie berichtet, müssen deshalb 81 Kurse (alle Fremdsprachen- und Kochkurse) im nächsten Semester ausquartiert werden. Auch das Stadtarchiv ist aus diesem Grund nur eingeschränkt nutzbar.
Städtische Galerie wird Ende August fertig
Eine weitere Baumaßnahme mit Öffentlichkeitswirkung neigt sich dem Ende entgegen: die Instandsetzung des einsturzgefährdeten Giebels der Städtischen Galerie am Schloß Strünkede (199 000 Euro). Einen Monat später als geplant, soll dort nun alles Ende August fertig sein.
Über die nicht gerade komfortablen Wachen der Freiwilligen und der Berufsfeuerwehr in Herne und Wanne-Eickel ist in der Vergangenheit schon häufiger berichtet worden. Für 85 000 Euro sollen nun schon einmal die Umkleiden in der Wache der Freiwilligen Feuerwehr Eickel an der Edmund-Weber-Straße erneuert werden.
Schulen bekommen neue Wasserleitungen
Im Gymnasium Pestalozzi, den Realschulen Crange und Strünkede und in der Zweifach-Turnhalle der Hauptschule Hölkeskampring werden jeweils die Wasserleitungen saniert. Hintergrund sind die technischen und hygienischen Anforderungen der aktuellen Trinkwasserverordnung. Weit verzweigte oder nicht regelmäßig genutzte Leitungen verkeimen schnell.
Um das zu verhindern, werden die Leitungsnetze auf ein Minimum reduziert. Außerdem werden automatische Spüleinrichtungen eingebaut, durch die sich das Trinkwassernetz zum Beispiel in den Ferien durchspülen lässt. Darüber hinaus ersetzen Kupfer und Edelstahl demnächst die alten verzinkten Rohrleitungen. Allein an der Realschule Strünkede kostet das gesamte Paket 300 000 Euro.