Herne. . Ein 30-jähriger Mann ist wegen Mordes angeklagt. Sein Sohn starb mit zehn Wochen an den Misshandlungsfolgen. Mutter will nichts gemerkt haben.
Ein Vater (30) aus Crange hat am Donnerstag vor dem Bochumer Schwurgericht zugegeben, sein quengelndes Baby in Gesicht und Magen geboxt, es geschüttelt und sogar bis zur Bewusstlosigkeit zwischen seine Beine gepresst zu haben - knapp drei Wochen danach war der kleine Junge tot.
Angeklagter will „echt komplett fertig“ gewesen sein
Es war kurz nach neun Uhr, als der Call-Center-Agent auf der Anklagebank begann, leise zu reden. Es folgten Worte, die erschütterten. „Ich habe die Beherrschung verloren“, gab der Vater mit tränenerstickter Stimme zu. Angeblich geplagt von privaten Sorgen und dazu dem unaufhörlich schreienden Baby, will er irgendwann „echt komplett fertig“ gewesen sein. Genervt, übermüdet und verzweifelt sei er zweimal brutal über den Säugling hergefallen.
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„Beim ersten Mal habe ich ihm rechts und links eine Ohrfeige gegeben und ihm mit der Faust in den Bauch geschlagen“, sagte der Vater. Anschließend habe er den Sohn genommen, zwischen seine Beine gepresst und fest zugedrückt. Einen Tag später folgte ein noch schlimmerer Gewaltausraster. Wieder habe er den Säugling zwischen seine Beine gepresst, zweimal mit der Faust auf den Kopf eingeschlagen und einmal in den Magen geboxt, ehe er das Baby dann auf einen Stuhl geworfen habe. „Dann hat es sich gar nicht mehr bewegt. Wie eine Puppe.“
Massive Verletzungen führten zum Tod des Babys
Als das Kind am 7. Januar ins Krankenhaus eingeliefert wurde, lag es im Koma. Schädel, Beine und Rippen waren gebrochen, massive Hirnblutungen hatten Herz und Kreislauf still stehen lassen. Am 30. Januar verstarb das Baby. Es wurde nur zehn Wochen alt.
Neben dem Vater, dem Mord vorgeworfen wird, ist auch die Mutter des Säuglings (32) angeklagt. Sie soll die schweren Verletzungen des Jungen und die Gewalt des Vaters ignoriert haben. Sie beteuerte dagegen: „Ich habe davon nichts mitgekriegt.“