herne. . Der VHS-Kunstkurs stellt bei Eicker & Callen aus. Unter Leitung der Künstlerin Beate Matkey haben die Teilnehmer ihre „Einblicke“ verarbeitet.

  • Jahr für Jahr bietet die Volkshochschule mit der „Sommerakademie“ einen Kunstkurs mit Beate Matkey an
  • Mit der Künstlerin und Dozentin erkunden die Teilnehmer besondere Orte in der Stadt und malen in Aquarell
  • Nach Abschluss der Exkursionen werden die Ergebnisse in der Brennerei Eicker & Callen ausgestellt

Sommerlich ging es bei der Eröffnung der Ausstellung der VHS-Sommerakademie zunächst nicht gerade zu. Die ersten Tropfen fielen schon, als Dozentin Beate Matkey die zahlreichen Gäste im Hof der Brennerei Eicker & Callen begrüßte. „Regen sind die Sommerakademiker schon immer gewohnt“, stellte sie schmunzelnd fest.

Seit über zehn Jahren erkundet Beate Matkey mit ihren Teilnehmern Herne und die unmittelbare Umgebung. Immer mit dabei sind Pinsel, Stifte, Blöcke und Aquarellfarben. Jedes Mal stellt sie ein anderes Thema. In diesem Jahr hieß das Motto „Einblicke“. Die Orte legt Beate Matkey fest, die einzelnen Motive vor Ort muss sich dann jeder der Teilnehmer selbst erarbeiten. Und so ist es für die Betrachter immer spannend, die unterschiedlichen künstlerischen Interpretationen in der Ausstellung nebeneinander zu sehen.

Bilder sind bei Eicker & Callen eng aneinander gereiht

So drängten sich die Besucher in den neuen Ausstellungsraum, um die Werke der 15 Teilnehmer zu studieren. Dabei ging es schon ein wenig beengt zu. Neben den alten Leitungen und Kesseln der Brennerei, der großen Treppe, die den Raum teilt, bleibt wenig Platz für Besucher und Bilder. Streng aneinandergereiht hängen die Bilder auf großen Platten in der ein wenig marode wirkenden Umgebung. Das lässt aber die Farben der Aquarelle besonders leuchten.

Da werden die strengen architektonischen Formen des Platzes vor dem Kulturzentrum mit genauen Linien umrissen. Die exakten Farbflächen sind genau ausgemalt. In einem anderen Bild steht das grün schimmernde Lichttor ganz im Vordergrund. Seine Geometrie betont den ungewöhnlichen Bildausschnitt.

Skizzenhafte Bilder und naturalistische Malerei

Die Hülsmann-Brauerei: ein Bild von Anette Lemmens.
Die Hülsmann-Brauerei: ein Bild von Anette Lemmens. © Joachim Haenisch

Die Container, Kräne und Abfüllanlagen im Wanner Westhafen werden in malerische Formen aufgelöst. In einem anderen Bild liefern die übereinander gestapelten Container die Vorlage für fast strenge geometrische Strukturen. Das detailliert gemalte Logo der Hülsmann-Brauerei steht neben Bildern, in denen die alten bronzenen Sudkessel fast die ganze Bildfläche einnehmen. Da werden zufällige Momente im Foyer der Filmwelt oder die Atmosphäre des Biergartens vor Hülsmann wie in einem Stillleben festgehalten. Bei den einen stehen genau beobachtete Details im Mittelpunkt des Bildes. Sie sind möglichst naturalistisch wiedergegeben. Andere haben die verschiedenen Orte in skizzenhaften Bildern festgehalten. Sie lösen Formen in eher flüchtig aufgetragenen Farben auf.

Nachdem man sich beim ersten Rundgang vor dem leichten Nieselregen geschützt, eng aneinander an den Bildern vorbei geschoben hatte, hörte es wie auf Kommando wieder auf zu tröpfeln. Bei Bier und Würsten ließ sich der Abend richtig genießen, und die Besucher konnten auch noch einmal einen nicht so beengten Blick auf die Bilder werfen.

>>> MEHR ZUR SOMERAKADEMIE

Seit über zehn Jahren bietet die Herner Volkshochschule kreativ Interessierten den Kurs „Sommerakademie“ an.

Mit der Herner Künstlerin und Dozentin Beate Matkey werden verschiedene Orte in Herne und Umgebung besucht, an denen dann direkt mit Aquarellfarben gemalt wird.

Jedes Jahr stehen die Exkursionen unter einem besonderen Thema. Schrebergärten, die Eisenbahn, Orte der Energie, Kirchen, der Rhein-Herne-Kanal, Kneipen und die Cranger Kirmes wurden zum Bildmotiv.

Viele Teilnehmer sind seit etlichen Jahren dabei. Aber auch Neue sind immer gerne gesehen.